Moin, liebes Weihnachten

Flaschenpost

Gelegentlich spült die Ostsee eine Flaschenpost an den Strand. Der dort enthaltende Brief richtet sich an eine Person oder eine Gruppe von Rostockern. Meinungsstark und pointiert befasst er sich mit aktuellen Geschehnissen in der Hansestadt.

Moin, liebes Weihnachten!

Nun hast du es auch in die Hansestadt Rostock geschafft. Nicht, dass wir das nicht gewohnt wären. Schließlich haben wir den größten (und wahrscheinlich auch allerallerschönsten) Weihnachtsmarkt im Norden.

Weihnachten ist ein Fest der Besinnung, stellenweise auch der Besinnungslosigkeit. Wenn man über die Kröpeliner Straße geht, sieht man viele, die mit einem Tassenpfand fünf, sechs Glühweine geholt haben.

Kotze liegt vor dem Uni-Hauptgebäude. Die Weihnachtshüttengaudimusik am KTC wird laut mitgegröhlt.

Ach, liebes Weihnachten, wie habe ich dich vermisst!

Zu Hause kommen Familienmitglieder zusammen, die sich lange nicht mehr gesehen haben. Wenn es soweit ist, wissen sie auch wieder, warum. Streit, Zank, Gekreische. Spätestens beim dritten Verdauungsschnaps kennt das Mundwerk kein Halten mehr.

Ach, liebes Weihnachten, wie habe ich dich vermisst!

Gefressen wird, bis einem schlecht wird. Die Tante rennt aufs Klo und befördert das von Vatern zubereitete Kaninchen wieder in den Abfluss. Festtagsbulimie!

Ach, liebes Weihnachten, wie habe ich dich vermisst!

Geschenkt wird, was man sich eigentlich gar nicht leisten kann. Uhren, Schmuck, das neue iPhone. (Wer jetzt noch bei Amazon per Morning Express bestellt, bekommt die Geschenke noch pünktlich geliefert.) Und wehe, es war nicht teuer genug!

Ach, liebes Weihnachten, wie habe ich dich vermisst! Zu Hause ist es doch immer noch am Schönsten!

 

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