1:1-Remis im Ostderby

DRESDEN. In einem umkämpften Ostduell der beiden letzten DDR-Meister konnte der FC Hansa immerhin einen Punkt aus der Dresdner Glückgas-Arena entführen. Besonders in der zweiten Hälfte sah es für die Rostocker lange gut aus, bis ein Billard-Tor die Hoffnungen auf einen Auswärtssieg kaputt machte.

Im Gegensatz zum ersten Saisonspiel gegen Paderborn setzte Hansa-Trainer Vollmann wenig überraschend auf eine defensivere taktische Ausrichtung. Mit Kevin Pannewitz rückte ein zweiter Sechser ins defensive Mittelfeld, der den im Paderborn-Spiel überbeschäftigten Robert Müller unterstützen sollte. Seinen Platz räumen hingegen musste der zweite Stürmer aus dem Paderborn-Spiel, Marcel Schied. Auch Perthel wurde auf der Außenbahn von Ziegenbein ersetzt.

In einem munteren Spiel war Hansa wie schon gegen Paderborn um Spielkontrolle bemüht, aber den besseren Eindruck machten trotzdem zunächst die Gastgeber aus Dresden. Allein Marcel Heller hätte den Mitaufsteiger nach jeweils überragenden Einzelleistungen (11./23.) in Führung bringen müssen, doch zeigte er sich vor dem Tor äußerst abschlussschwach und vergab die dicksten Gelegenheiten kläglich.

Hansa Rostocks Abwehrreihe präsentierte sich in der ersten halben Stunde des Spiels alles andere als zweitligareif, denn auch Solga (22.) und Koch (28.) verpassten für die Dresdner beste Möglichkeiten. Kurz vor der Pause zeigte sich schließlich auch Hansas Offensive mal in Aktion. In der 33.Minute legte Mintal eine Flanke von Semmer mustergültig quer auf Jänicke, der den Ball aber nur harmlos in die Arme von Keeper Eilhoff köpfen konnte und anschließend sogar noch eine Platzwunde am Kopf kassierte. Einer weiteren guten Einzelleistung von Mintal mit harmlosem Abschluss folgten allerdings keine weiteren Offensivbemühungen der Rostocker und so ging es mit 0:0 in die Pause.

In der zweiten Hälfte der Partie konnte man beinah von einer ausgewechselten Kogge sprechen. Viel aggressiver und willensstärker präsentierte man sich nun in den Zweikämpfen. So folgte in der 54. Minute sogar die mehr oder weniger verdiente Führung durch Ziegenbein per Freistoß. Mit einer großen Portion Selbstbewusstsein nagelte »Ziege« aus ca. 20 Metern den Ball ins Torwarteck und ließ den Dresdner Schlussman alt aussehen. In den folgenden 20 Minuten verhielten sich die Rostocker taktisch ausgesprochen clever und die bisher eher wacklige Abwehr hatte sich zunehmend stabilisiert. Leider verpassten es die Hanseaten mit einem zweiten Tor den Sack zu zu machen. Eine Viertelstunde vor Schluss dann der Paukenschlag. Ein eigentlich harmloser Schuss vom Dresdner Pavel Fort sprang Innenverteidiger Wiemann vor die Füße, dieser versuchte zu klären und schoss dabei Kevin Müller so unglücklich an die Hacken, dass der Ball letztendlich im Tor landete. Unglücklicher kann ein Tor wohl kaum fallen. Trotzdem trieb es Hansa für die Schlussviertelstunde nochmal an und mobilisierte letzte Kräfte, doch der eingewechselte Schied konnte selbst beste Chancen nicht nutzen und so mussten die Hanseaten mit einem Punkt leben.

Unter dem Strich bleibt ein Remis, das aufgrund des Spielverlaufs schon seine Berechtigung hatte. Jedoch gilt es in den kommenden Auswärtsspielen auch mal einen ›unverdienten‹ Sieg einzufahren, sonst können genau diese verschenkten Punkte am Ende der Saison zum Klassenerhalt fehlen.

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.