EBC Rostock startet mit Heimniederlage neue Saison

REUTERSHAGEN. Der EBC Rostock kassierte zum Auftakt der neuen Saison eine unglückliche 72:86-Heimniederlage gegen Vorjahresmeister BG Göttingen. Über drei Viertel konnte der Aufsteiger aus der Hansestadt mithalten, am Ende markierte die Göttinger Erfahrung den Unterschied. Bester Korbjäger des EBC Rostock war Sven Hellmann mit 29 Punkten. Bei den Gästen war das Duo Sebastian Born (21 Punkte) und Andrew Maertens (20) nicht zu stoppen.

Head Coach Dirk Stenke musste zum Saisonauftakt auf die beiden Neuzugänge Michael Buse und Zoltán Kollár verzichten. Mit Eric Bill, Norman Holl, Sven Hellmann, Florian Nuelken und Axel Stüdemann stand zu Spielbeginn eine relativ kleine Rotation auf dem Feld. Wie bereits während des OSPA All Star Days erfolgreich umgesetzt, blieben die etwa 200 Zuschauer in der Scandlines Arena bis zum ersten Korberfolg des EBC stehen und feuerten ihr Team lautstark an.

Als Hellmann nach 47 Sekunden die ersten Punkte der neuen Spielzeit im Korb versenkte, war bereits deutlich zu erkennen, dass Rostock wie eh und je enorm viel Herz und Kampfbereitschaft zeigte. Das Publikum unterstützte die EBC-Leistungen auf dem Feld bei jeder Aktion mit lautstarkem Beifall. Vor allem defensiv zeigte sich das Stenke-Team hochkonzentriert: Eine aggressive Ballraumverteidigung schenkte den Gästen aus Göttingen keine einfachen Punkte, Fehlwürfe wurden eiskalt vom Brett gefischt und schnelle Gegenangriffe eingeleitet. Die Südniedersachsen konnten dadurch in den ersten drei Spielminuten nur drei Zähler erzielen.

Nach einem Ballgewinn von Hellmann und anschließenden Dreipunktespiel sowie zwei Freiwürfen von Bill führte der Gastgeber mit 11:5. Doch ein Göttinger Lauf gestaltete die Partie wieder offen, die Gäste gingen sogar nach einem 6:0-Lauf in der 6. Minute mit 11:12 in Führung. Erste Anzeichen eines spannenden Basketballabends waren zu erkennen, als Hellmann erneut auf der Gegenseite die EBC-Führung herstellte. Durch die Umstellung der druckvollen Gäste-Verteidigung auf Mann-gegen-Mann offenbarten sich Schwächen im Rostocker Spielaufbau, so dass 42 Sekunden vor Ende des ersten Abschnitts der US-amerikanische Gäste-Guard Andrew Maertens einen Ballgewinn erzielte und an der Dreipunktelinie zum 14:17 einnetzte.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts stand bis auf Aufbauspieler Eric Bill die zweite Garde des EBC auf dem Spielfeld. Rostock spielte seine Angriffe geduldig, bewegte den Ball gut und fand dadurch oft den frei stehenden Mitspieler. Auch nach Fehlwürfen blieben die EBC-Spieler in Ballbesitz aufgrund intensiver Arbeit bei den Offensiv-Rebounds. Auf diese Weise konnte Rostock mehrere zweite Offensivchancen erfolgreich abschließen.

Mitte des zweiten Viertels drückte der EBC nach Balleroberung aufs Tempo und erspielte sich eine Sechspunkteführung (28:22, 16. Min), die jedoch nur von kurzer Dauer war, denn Göttingen konterte mit neun Punkten in Folge, um sich die Führung zurück zu erobern (28:31, 19. Min). Erst als Eric Lehmann einen Dreipunktewurf zum Ausgleich traf, war die Durststrecke von drei punktlosen EBC-Minuten beendet. Beide Mannschaften trennte nur ein Zähler (35:36) zur Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel legte der EBC in der Verteidigung eine Schippe drauf und zog nach einem 12:2-Lauf, bei dem Hellmann und Nuelken jeweils vier Zähler erzielten, auf 47:38 (23. Min) davon. Gäste-Coach Hans-Werner Schmidt konnte den Lauf nur durch eine Auszeit stoppen, um sein Team wachzurütteln. Dies zeigte Wirkung, denn nach einem 13:2-Zwischenspurt Göttingens lag der EBC wieder in Rückstand (49:51, 27. Min). Bis zum Ende des dritten Abschnitts standen sich beide Mannschaften auf Augenhöhe gegenüber, die Führung wechselte nun in fast jedem Angriff. Einziger Wermutstropfen für den EBC waren die Foulprobleme von Nuelken, Holl und Boghöfer. Ein Highlight der letzten Minuten im dritten Abschnitt war ein exzellentes Passspiel in der Zone von Boghöfer auf Ritter, der für seine einzigen Punkte des Abends traf.

Den Schlussabschnitt eröffneten die Gäste mit zwei verwandelten Distanzwürfen des 17-jährigen Lennart Stechmann zum 58:65. Rostock stemmte sich gegen die drohende Niederlage und verkürzte durch einen Dreipunktewurf von Hellmann in der 36. Minute auf 68:74.

Bereits zu diesem Zeitpunkt hatten die Göttinger das Spiel aber unter Kontrolle, brachten den Ball geduldig unter den Korb oder zogen in die Zone, um Fouls zu ziehen und dadurch an die Freiwurflinie zu treten. Der EBC war in der Schlussphase geschwächt, nachdem zuerst Stüdemann und später Holl und Nuelken jeweils ihr fünftes Foul geahndet bekamen.

Die Erfahrung der Göttinger markierte letztlich den Unterschied in einer Partie, dessen Ergebnis letztlich deutlicher war als der Spielverlauf, da der EBC einige Schwächen im Ballvortrag zeigte und durch Unkonzentriertheiten am Brett einfache Punkte liegen ließ.

Insgesamt aber überzeugte der EBC Rostock bei seinem ersten Spiel in der 1. Regionalliga. Das Team beeindruckte durch beherzten Basketball, der die Fans mitriss. Der Weg in die Scandlines Arena hat sich gelohnt, auch wenn die  »Mission Klassenerhalt« sicher erfolgreicher hätte starten sollen.

• Viertelstände: (16:18, 19:18, 21:23, 16:27)
• Für den EBC Rostock spielten: Norman Holl (4 Punkte), Jörn Galdirs (-), Johann Herrmann (-), Sven Hellmann (29), Arne Ritter (2), Florian Nuelken (8), Eric Lehmann (6), Jörn Boghöfer (4), Axel Stüdemann (8), Eric Bill (8), Christian Hering (3)

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