FC Hansa gelingt Wiedergutmachung

HANSA-VIERTEL. Der F.C. Hansa Rostock hat nach dem 0:3 gegen Unterhaching am vergangenen Samstag wieder die alte Form gefunden und den im Abstiegskampf stehenden SV Babelsberg 03 klar mit 3:0 besiegt. Damit bauen die Hanseaten den Vorsprung auf den dritten Tabellenplatz auf 13 Punkte aus, da die Verfolger aus Erfurt und Offenbach nur Unentschieden spielten.

Vor 11.000 Zuschauern in der DKB-Arena entwickelte sich von Anfang an ein offener Schlagabtausch. Sowohl die Gäste aus Brandenburg als auch der F.C. Hansa konnten sich einige Torchancen herausspielen. In der achten Minute war es auf Rostocker Seite Robert Müller, der mit seinem Kopfstoß das Tor der Babelsberger knapp verfehlte.

Bereits in der elften Spielminute konnten die Hanseaten erstmals jubeln. Über die rechte Angriffseite wird der Ball von Björn Ziegenbein in die Mitte gespielt. Der Babelsberger Verteidiger Marcus Hoffmann spitzelt den Ball unglücklich auf den Kopf von Tobias Jänicke, der keine Probleme hat, den Ball aus fünf Metern einzunicken.

Unbeeindruckt von dem Rückschlag spielten die Potsdamer weiter nach vorne und hatten Mitte der zweiten Halbzeit einige gute Chancen, die Jörg Hahnel im Hansa-Tor parierte oder neben das Gehäuse gingen. Die größte Chance bot sich in der 26. Minute, als Michael Wiemann einen Schuss der Babelsberger für den bereits geschlagenen Jörg Hahnel auf der Linie klären konnte.

Danach bekam Hansa wieder mehr Kontrolle ins Spiel. Tobias Jänicke hatte dabei die Chance auf einen Doppelpack, als er den Ball über den Babelsberger Keeper spitzelte, doch wie auf der anderen Seite wurde auch sein Versuch gerade noch auf der Linie geklärt. Die Hanseaten versuchten noch vor der Pause auf 2:0 zu erhöhen, Chancen durch Schied und Pannewitz wurden allerdings nicht verwertet. So ging es mit dem 1:0 in die Halbzeitpause.

Zum 2. Spielabschnitt wechselte Hansa-Coach Peter Vollmann den glücklosen Marcel Schied aus und ersetzte ihn durch Radovan Vujanovic. Dieser fügte sich klasse in die Partie ein und setzte nach einer Ecke einen Kopfball an die Latte, ehe Michael Wiemann den Abpraller über die Linie zum 2:0 drücken konnte.

Die beruhigende Führung nahm der Kogge den Druck. Mit einigen schönen Kombinationen erspielten sie sich durch Kevin Pannewitz weitere Torchancen, jedoch ohne die Vorentscheidung zu erzwingen. Die Babelsberger hatten in dieser Phase des Spiels nicht viel entgegenzusetzen, Chancen auf der anderen Seiten waren deshalb Mangelware. Gegen Ende der zweiten Hälfte wollte Hansa den Zuschauern noch ein Tor schenken. Möglichkeiten durch Lartey (76. Minute) und Ziegenbein (84. Minute) brachten zunächst nicht den gewünschten Erfolg, doch in der Nachspielzeit war es Radovan Vujanovic, der die gute Leistung nach der Halbzeitpause mit seinem Tor krönte, als er klasse von Björn Ziegenbein bedient wurde und das 3:0 erzielte.

Eine kleine Konzertkritik
Ein Kommentar

Ein Fanblock muss keine intellektuellen Diskurse führen, er muss nicht jede Äußerung komplex reflektieren. Selbst, wenn in Gesängen mal ein eigentlich problematischer Begriff auftaucht, kann das auch mit einer gewissen ironischen Distanz beäugt werden. So, wie vieles andere auch, was gesungen wird.
Das ist schwieriger nachzuvollziehen, wenn sich die Mehrheit hinreißen lässt, mehrfach »schwul, schwul …« zu skandieren oder »wir steigen auf und ihr seid schwul«, auch wenn das in diesem Moment meinen sollte, ›wir kritisieren euch, weil ihr wie St. Pauli seid, die uns politisch stigmatisieren, da ihr uns auf euren Spruchbändern mitteilt, dass es ohne Politik auch nicht ginge.‹ Den Anspruch, Politik aus dem Stadion herauszuhalten hat sich in Rostock als eine gesunde Attitüde herausgestellt, wenn sie denn immer verfolgt würde. In dieser Form wird aber selbst die ironische Aussage zu konkreter Homophobie. Die Gründe sind plausibel: Es ist das Vokabular, in dem sich jemand potenter als der Gegner definiert. Denn der Homosexuelle wird sich nicht selbst reproduzieren. Damit macht sich der Fanblock nicht aus eigenem Antrieb zu Schwulengegnern, aber er wird so verstanden. Er wird als das verstanden, was er selbst kritisiert: als politisch. Das färbt ab auf diejenigen unter den 11.000, die das nicht verstehen. Darunter Kinder in ihrer Sozialisation und Jugendliche in ihrer Selbstfindung. Darum wäre es sinnvoll, in der Zukunft damit etwas bedachter umzugehen, denn die Gewalt, die von dieser Sprache ausgeht, trifft nicht die Fans anderer Vereine, sondern die Menschen in der eigenen Stadt.

Tore: 1:0 Jänicke (11.), 2:0 Wiemann (49.), 3:0 Vujanovic (90.+1)

F.C. Hansa Rostock: Hahnel – Schyrba, Wiemann, Trybull, Pelzer – R.Müller, Pannewitz – Ziegenbein, Lartey (85. Evljuskin), Jänicke (76. Großöhmichen) – Schied (46. Vujanovic)

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