Das macht Mut: Hansa besiegt Werder 3:0

Von SEBASTIAN NEISE

Das Spiel begann sehr verhalten. Die Bremer übernahmen vorerst das Kommando, vermochten sich aber nicht durch die gutstehende und dicht gestaffelte Defensiver der Gäste zu kombinieren, in der einmal mehr Stephan Gusche und Matthias Holst den Vorzug erhielten. Wie gegen Babelsberg stand auch der 18-jährige Edisson Jordanov im defensiven Mittelfeld wieder von Beginn an auf dem Feld und machte seine Sache mehr als akzeptabel. Vor allem mit seiner Schnelligkeit und läuferischen Bereitschaft vermochte er zu überzeugen.

Nach knapp 10 Minuten trauten sich auch die Rostocker mehr und mehr in die gegnerische Hälfte. Trainer Wolfgang Wolf hatte seinen Schützlingen mit auf den Weg gegeben, keine langen Bälle nach vorne zu schlagen, sondern über Kurzpassspiel zum Erfolg zu kommen. 3 entsprechend gute Kombinationen gab es auch in den ersten 15 Minuten zu bewundern. Vor allem Marek Mintal sollte hier im offensiven Mittelfeld als Ballverteiler und Anspielstation agieren, fand allerdings nur schwer in die Partie. Doch mit zunehmender Spieldauer gelang es den Hanseaten, allen voran besagtem Mintal, immer mehr Druck auf die Bremer Defensive auszuüben.

Nach einer ersten guten Möglichkeit durch Gusche (24.) klingelte es schließlich in der 28. Minute im gegnerischen Kasten. Nachdem Bremens Keeper Vander einen Semmer-Schuss aus knapp 15 Metern noch um den Pfosten drehen konnte, war Mintal bei der anschließenden Ecke hellwach und köpfte einen missglückten Semmer-Schuss aus kurzer Distanz zum 1:0 ins Bremer Gehäuse.

Wer nun dachte, dass die Bremer ihre Angriffsbemühungen etwas höher schrauben würden, sah sich schwer getäuscht. Im Gegenteil, die Rostocker spielten weiter munter nach vorne und überzeugten durch Einsatz, Passsicherheit und Kompaktheit in der Defensivarbeit. In der 44. Minute erhöhten die Hausherren durch einen wunderschön herausgespielten Treffer sogar auf 2:0. Der nun sehr gut aufspielende Marek Mintal schickt Youngster Jordanov steil die linke Außenbahn lang. Nachdem dieser 2 Bremer Verteidiger auf sich zieht, passt er zurück zu Mintal. Dieser spielt den zentral am Strafraum stehenden Albrecht an, der sich den Ball schön rechts an seinem Gegenspieler vorbei legt und mit links ins kurze Eck trifft.

Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause. Die enttäuschenden Werderaner brachten in Hälfte eins gerade Mal ein mageres Schüsschen auf das von Torwart Jörg Hahnel gehütete Rostocker Gehäuse. Für eine ambitionierte Top-Mannschaft aus der Bundesliga war das definitiv zu wenig.

Auch in Hälfte zwei sollte sich das Bild nicht großartig ändern. Bezeichnend, dass der Rostocker Gusche in der 47. Minute die beste Chance für die Weserkicker „liegen ließ“, nachdem er mit einer missglückten Bogenlampe Torhüter Jörg Hahnel zu einer schönen Parade zwang. Neben zwei guten Möglichkeiten durch Schmitz in der 52.Minute und Thy in der 90., sollte dies allerdings der einzige Aufreger auf Bremer Seite bleiben. Danach waren wieder die Hanseaten am Zug. Der zur Halbzeit für Semmer eingewechselte Ziegenbein machte auf seiner rechten Seite ordentlich Betrieb und konnte in Minute 49. Und 61. zwei gute Chancen für sich verbuchen. Auch die eingewechselten Jänicke und Schied führten sich gut ein. Allerdings lief bei der „Kogge“ auch nicht alles rund. Größte Problemstelle neben der Mittelstürmerposition, die heute allerdings nicht ins Gewicht fiel, ist und bleibt die rechte Abwehrseite. Schyrba wirkte selbst gegen eine desolate Bremer Offensive oft unsicher und entpuppte sich gerade im Spiel nach vorne als viel zu harmlos. Dies sollte am heutigen Tag jedoch nicht weiter ins Gewicht fallen. Nach einem schönen Angriff über Wiemann und Ziegenbein ist es schließlich Schied, der den Ball aus kurzer Distanz zum 3:0 in der 86. Minute über die Linie drückt, was gleichzeitig auch den Endstand markierte.

Es bleibt also festzuhalten, dass sich das System Wolf wohl langsam findet. Vor allem das kompakte Auftreten und das Kurzpassspiel wussten zu überzeugen. Allerdings bleibt auch festzuhalten, dass mit Werder Bremen heute sicherlich ein dankbarer Gegner auf dem Platz stand, der eine Woche vor Start der Rückrunde, trotz halber B-Elf erschreckend schwach agierte.

 

Werder Bremen: Vander – Boenisch, Sokratis (46. Prödl), Silvestre, Hartherz – Wesley (46. Ignjovski), Kroos (46. Schmitz), Trinks (46. Trybull), Ekici (59. Rosenberg) – Thy, Wagner (46. Füllkrug)

F.C. Hansa Rostock: Hahnel – Schyrba, Gusche, Holst, Pelzer (77. Starke) – R.Müller (69. Wiemann), Jordanov (69. Blum) – Semmer (46. Ziegenbein), Mintal, Perthel (62. Jänicke) – Albrecht (59. Schied)

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2 Comments

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  2. käse

    7. Februar 2012 um 15:50

    Also für die erste Hälfte kann man das echt unterschreiben. Die zwete Hälfte sah wiederum deutlich besser aus. Wenn man da anknüpft, ist nächste Woche definitiv ein Sieg drin!

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