Hansa quält sich zum Punktgewinn

Von ERIK SABAS

Verwundert rieben sich die Rostocker Anhänger die Augen, als sie die Aufstellung des FC Hansas sahen, denn neben Kapitän Sebastian Pelzer musste auch Michael Wiemann aus der Startelf weichen und es verteidigten stattdessen Michael Blum und Pavel Kostal in der Viererkette. Des Weiteren schenkte Peter Vollmann etwas überraschend Timo Perthel und Robert Müller das Vertrauen im Mittelfeld, vor allem aber machte die Rückkehr des Tor-Phantoms Marek Mintal große Hoffnung.

Trotz dieser Personalrochade, die wohl irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn anzusiedeln ist, übernahmen zunächst die Frankfurter das Kommando. Besonders der Ex-Rostocker Zafer Yelen spielte wie aufgezogen und prüfte Hansa-Keeper Kevin Müller in der 10. Minute per Freistoß, dieser war jedoch sofort hellwach. Zum Dilemma der Rostocker rückte ihr Schlussmann in den Folgeminuten immer mehr in den Fokus und nach einer schönen Ablage von Teixeira per Hacke auf Yelen behielt erneut Müller die Oberhand. Ohne den überragend aufgelegten Kevin Müller hätten sich die Rostocker über mindestens zwei Tore Rückstand nicht beschweren dürfen, aber ihr Schlussmann trieb einen Frankfurter nach dem anderen zur Verzweiflung. In der 41. Minute konnte zunächst Benyamina den herausstürmenden Müller selbst im Fünfmeterraum nicht überwinden und auch Müllers Frankfurter Namensvetter Sven Müller verzweifelte nur eine Minute später am mit Abstand besten Mann auf dem Platz. So rettete Hansa sich mit zwei blauen Augen in die Kabine.

Die zweite Hälfte begann in etwa wie die Erste endete: Beide Teams agierten ohne spielerische Linie und es blieb relativ niveauarm. Lediglich Yelen zischte Müller weiterhin gefährliche Freistöße um die Ohren, blieb aber glücklos. Ähnlich glücklos agierte die gesamte Rostocker Offensive und erst die Einwechslung von Björn Ziegenbein (73.) sorgte für etwas frischen Wind. Innerhalb von zwei Minuten bediente er Lartey zwei Mal mit starken Hereingaben, aber dieser verpasste gleich doppelt.

Frankfurts Kräfte schienen zu diesem Zeitpunkt aufgebraucht und nun konnte sogar die bisher schwache Rostocker Offensivabteilung etwas glänzen. In der 87. Minute stand so Marek Mintal kurz davor seinem Ruf als Torphantom alle Ehre zu machen, doch konnte FSV-Keeper Klandt den Ball noch gerade so am Tor vorbei lenken. Nur drei Minuten später hatte schließlich Rostocks einziger Aktivposten Ziegenbein nach starker Vorarbeit von Mintal selbst die Chance zum Last-Minute-Treffer, aber auch sein Heber verfehlte das Frankfurter Gehäuse um Zentimeter. So beendete der tadellose Schiedsrichter Thomas Metzen eine schwache Partie und es blieb beim 0:0.

Letztendlich ein absolut gerechtes Ergebnis eines Duells schwacher Frankfurter mit noch schwächeren Rostockern.

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