Hansa verpatzt den Jahresauftakt trotz Überzahl

Von JOHANNES LOEPELMANN

Trotz 60-minütiger Überzahl schafft es der FC Hansa Rostock nicht, gegen Preußen Münster im eigenen Stadion ein Tor zu schiessen und verliert letztendlich verdient mit 0:2 gegen den Aufstiegsaspiranten.

Hansa-Trainer Marc Fascher hatte seine Aufstellung im Vergleich zum letzten Spiel auf gleich fünf Positionen verändert: Die Innenverteidigung wurde mit den Neuzugängen Maurice Trapp und Tommy Grupe komplett neu besetzt, links kam in der Defensive Ronny Marcos für den gesperrten Kapitän Sebastian Pelzer ins Spiel. Im defensiven Mittelfeld spielte mit Philipp Klement, der ebenfalls im Winter vom Bundesligisten 1. FC Nürnberg ausgeliehen, ein weiterer Neuzugang von Anfang an. Im Sturm ersetzte Johan Plat den verletzten Ondrej Smetana.

Das Spiel begann bei eisigen Temperaturen auch Aufgrund des nahezu unbespielbaren Bodens auf sehr niedrigem Niveau. So waren nach 20 Minuten nur drei Ecken für die Gäste und einige harmlose Versuche aus der Distanz zu notieren. In der 24. Minute hatte dann Emil Rilke eine erste gute Chance nachdem er schön von Johan Plat angespielt wurde und aus der Drehung abzog– der Schuss ging aber aus rund 16 Metern über das Tor.

Nachdem sich die Hanseaten langsam in das Spiel hinein gekämpft hatten und etwas mehr Druck auf die Defensive der Preußen ausübten pfiff der Schiedsrichter in der 30. Minute ein Handspiel von Münsters Abwehrchef Patrick Kirsch kurz vor der Strafraumgrenze und stellte ihn mit Rot vom Platz. Den anschließenden Freistoß schoss Neuzugang Klement an die Unterkante der Latte, von dort sprang der Ball an den Kopf eines Münsteraner Abwehrspielers und anschließend ins Toraus. Auch bei der anschließenden Ecke entstand Gefahr, letztendlich konnte Münster die Situation aber doch klären. Kurz darauf hatte dann Michael Blum erneut die Chance zur Führung, aber auch sein Schuss ging knapp über das Tor.

Münster ließ sich jedoch nicht entmutigen und hatte dann Glück, als Schiedsrichter Benjamin Brand in der 36. Spielminute nach einem unabsichtlichen Handspiel von Maurice Trapp auf den Punkt zeigte. Den fälligen Elfmeter verschoss Münsters Stürmer Matthew Taylor zwar, den Abpraller konnte die Hansa-Defensive aber nicht klären und so konnte Benjamin Siegert den Ball mit dem Kopf ins Tor drücken. Anschließend konnte sich der FC Hansa keine klaren Torchancen mehr herausspielen, sodass es folgerichtig mit 0:1 in die Pause ging.

Zur zweiten Halbzeit wechselte der Trainer für Ronny Marcos den Youngster Sargis Adamyan ein, Michael Blum ging dafür auf die Linksverteidigerposition. Münster verlegte sich, natürlich auch aufgrund der Unterzahl, auf die Defensive und versuchte zu Konterchancen zu kommen, während Hansa darauf bedacht war das Spiel zu kontrollieren und Torchancen herauszuspielen. In der Folge kamen dann der eingewechselte Adamyan per Hacke (68′) und Klement (72′) fast zum Torerfolg, doch Gästekeeper Masuch konnte den Ausgleich verhindern.

Kurz nachdem der ebenfalls eingewechselte Matthias Holst noch eine gute Chance vergeben hatte konnten die Preußen dann in der 85. Minute einen Konter setzen, der von Marco Königs dann durch die Beine von Kevin Müller zum 0:2 aus Rostocker Sicht verwandelt wurde. Damit war das Spiel entschieden, in den letzten Spielminuten passierte nichts mehr.

Für Diskussionen nach dem Spiel sorgten vor allem die Schiedsrichterentscheidungen: Münsters Trainer Pavel Dotchev war mit der roten Karte gegen seine Mannschaft nicht wirklich einverstanden, betonte aber dass seine Mannschaft das Beste aus der Situation gemacht habe und er demzufolge nach dem Sieg auch nicht unzufrieden mit dem Spiel sei.

Auch Hansa-Trainer Marc Fascher sah in den beiden Handspielsituationen die entscheidenden Momente im Spiel, er haderte aber auch mit der unzureichenden Chancenverwertung seiner Mannschaft. Schlechte Stimmung will er aber nicht aufkommen lassen: „Die Niederlage ist ärgerlich für uns, aber wir werden uns davon sicherlich nicht umwerfen lassen.“ Bei einem Thema waren sich beide Trainer dann aber doch einig: Dass es auf dem komplett zugefrorenen Platz in der DKB-Arena nahezu unmöglich war Fussball zu spielen betonten beide.

Einen positiven Aspekt können die Fans des FC Hansa aber auf jeden Fall aus diesem Spiel mitnehmen: Die Fans auf der nach über einem Jahr wiedereröffneten Südtribühne konnten endlich wieder für lautstarke Unterstützung ihrer Mannschaft sorgen.

Tore: 0:1 Siegert (38′), 0:2 Königs (85′)

Zuschauer: 9000

 

 

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