Hansa zum Saisonauftakt nur 0:0 gegen Kiel

13.400 Zuschauer in der DKB Arena hatten sich wohl etwas mehr erhofft, doch letztendlich reichte es für die runderneuerten Rostocker nur zu einem torlosen Unentschieden gegen Aufsteiger Holstein Kiel.

Eine kleine Überraschung gab es bereits vor dem Spiel: Hansa-Chefcoach Andreas Bergmann hatte sich auf der Torwartposition für Routinier Jörg Hahnel anstelle des unter Beobachtern favorisierten Johannes Brinkies entschieden. Ansonsten schickte Bergmann grob die gleiche Elf aufs Spielfeld, die auch im Benefizspiel gegen den FC Bayern begonnen hatte. Der wiedergenesene Milorad Pekovic ersetzte Tommy Grupe im defensiven Mittelfeld, David Blacha begann anstelle von Manfred Starke im linken Mittelfeld. Auf Seiten von Holstein Kiel spielte im Angriff der ehemalige Rostocker Marcel Schied.

Die Partie begann bei strahlendem Sonnenschein mit einer aggressiven Phase der Kieler, die Hansas Spieler direkt beim Aufbauspiel störten und so nicht zur Entfaltung kommen ließen. Die ließen sich dadurch in den ersten zehn Minuten sichtlich beeindrucken und so kam Kiel zu zwei Torchancen, die beste davon in der 11. Spielminute, als ein Schuss zentral aufs Tor kam. Jörg Hahnel im Kasten des FC Hansa hatte jedoch keine Mühe den Schuss zu fangen. Anschließend kam auch Hansa etwas besser in die Partie und konnte sich zumindest durch Standards etwas dem Kieler Tor nähern ohne jedoch dabei einen wirklich gefährlichen Abschluss aufs Tor zu bekommen. Kurz darauf die erste Schrecksekunde: Abräumer Milorad Pekovic wurde nach einem Foul vom Schiedsrichter eindeutig ermahnt, dass er bei einem weiteren Vergehen den Platz verlassen muss– er hatte bereits kurz zuvor die gelbe Karte für ein überhartes Einsteigen im Luftzweikampf gesehen. Pekovic kam in Folge allerdings besser in die Partie und zeigte einige Male seine Qualitäten beim Unterbrechen gegnerischer Angriffe und im Aufbauspiel. Viel ging bei den Rostockern über die Außenbahnen, so auch in der 24. Minute, als sich Außenverteidiger Alex Mendy auf der rechten Seite gut durchsetzte und eine Flanke scharf in den Strafraum spielte. Doch diese fand letztendlich, wie so viele Aktionen, keinen Abnehmer in der Mitte. Den einzigen weiteren nennenswerten Abschluss zeigte Leo Haas in der 36. Minute, doch auch sein Distanzschuss ging am Tor vorbei. Trotzdem kam der FC Hansa zum Ende der ersten Halbzeit hin besser in die Partie und kontrollierte Spiel und Gegner– leider ohne wirklichen Zug zum Tor. Die Kieler mussten in dieser Phase offensichtlich der hohen Laufleistung in der Anfangsphase und den hohen Temperaturen Tribut zollen.

Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste: Früh störende Kieler setzten die Rostocker Akteure früh unter Druck, teilweise wurden sogar die Innenverteidiger angelaufen. In der 60. Spielminute dann eine spielentscheidende Folge von Aktionen: Zunächst sah Hansa-Keeper Hahnel aufgrund eines Handspieles außerhalb des Strafraums die rote Karte, beim anschließenden Freistoß für die Kieler holte sich dann auch  der Kieler Mittelfeldspieler Heider die gelb-rote Karte ab und musste ebenfalls den Platz verlassen. Für Ersatztorwart Brinkies musste Blacha ausgewechselt werden. Brinkies stand auch gleich im Mittelpunkt, als er erst den direkten Freistoß hielt und den anschließenden Nachschuss aus kurzer Distanz ebenfalls abwehren und schließlich festhalten konnte. Das Spiel litt vermehrt unter  den Hinausstellungen, beide Mannschaften fanden nicht mehr zu vielen geordneten Aktionen. Einen Lichtblick für die Anhänger der Kogge gab es dann noch mit der Einwechslung von Mustafa Kucukovic in der 75. Minute. Er zeigte in einigen Szenen seine Qualitäten und deutete an, dass er eine absolute Verstärkung im Angriff sein kann. Hier kann man sicherlich in Zukunft noch mehr erwarten. Eine wirklich gefährliche Aktion kam aber nicht mehr zustande, sodass es am Ende beim im Endeffekt für beide Seiten verdienten 0:0 blieb.

Gerne wäre der FC Hansa mit einem Heimsieg in die Saison gestartet, doch es war der Mannschaft an vielen Stellen noch deutlich anzusehen, dass sie erst seit kurzem in dieser Konstellation zusammen trainiert und spielt. Die Abstimmung, gerade in der Spieleröffnung, fehlte noch an zu vielen Stellen, es konnte kein richtiger Druck aufs Gästetor aufgebaut werden. Dies sah auch Trainer Bergmann so: „Man hat gesehen dass wir noch viel zu tun haben. Trotzdem hat man gesehen dass die Mannschaft will und auch die Fähigkeiten hat ein gutes Spiel zu machen.“  Holstein-Trainer Neitzel freute sich hingegen über einen ordentlichen Saisonauftakt des Aufsteigers. „Wir wollten zeigen, dass wir in der dritten Liga mithalten können und punkten. Das haben wir geschafft, auch wenn wir gerade im Aufbauspiel noch Probleme hatten“, so Neitzel.

Für die Rostocker geht es im nächsten Saisonspiel auswärts gegen den SV Elversberg, einen weiteren Aufsteiger aus der Regionalliga. Man wird sehen, inwieweit in einer Woche bereits Fortschritte im Zusammenspiel erkennbar sind und ob dann der erste Dreier der Saison für den FC Hansa eingefahren wird. Das nächste Heimspiel findet am Sonntag, den 11. August in der DKB Arena gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart statt.

Johannes Loepelmann betreute die Sport-Rubrik beim ROSTOCKER JOURNAL und berichtete über den FC Hansa Rostock.

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