Der FC Hansa Rostock hat den erhofften Befreiungsschlag gegen den 1. FC Saarbrücken verpasst. Das durch die zuletzt negativen Ergebnisse angekratzte Selbstvertrauen zeigte sich auch auf dem Platz, die Rostocker ließen zu lange die letzte Konsequenz vermissen.
Aufgrund der nach wie vor sehr angespannten Personalsituation beim FC Hansa hatte Trainer Andreas Bergmann nur wenige Möglichkeiten über die Aufstellung Veränderungen zu Bewirken. Die einzige Umstellung war der Startelfplatz für Manfred Starke, der den Vorzug vor David Blacha erhielt.
Nach wie vor nicht zur Verfügung standen Mittelfeldroutinier Milorad Pekovic, die Stürmer Johan Plat und Mustafa Kucukovic sowie der Langzeitverletzte Ken Leemans.
Verunsicherung war vor allem in den ersten Minuten der Partie zu spüren, beide Mannschaften agierten sehr zurückhaltend und versuchten vornehmlich mit langen Bällen nach vorne zu kommen.
Nachdem die ersten 20 Minuten vor allem aus Zweikämpfen, langen Bällen und Standards bestand kamen die Hanseaten ab der 20 Minute besser in die Partie und erspielten sich über die Zeit ein Übergewicht in der Partie, ohne jedoch dabei allzu oft gefährlich für das Tor von Gästekeeper Ochs zu werden. Eine gute Möglichkeit vergab Halil Savran in der 23. Minute, als er den Torwart aus spitzem Winkel nicht überwinden konnte.
Die zweite gute Torchance der ersten Halbzeit besaß Steven Ruprecht nach einem Eckball von Manfred Starke, doch sein Kopfball strich knapp am linken Pfosten vorbei. Ansonsten waren die Pässe in und um den Sechszehner meistens zu ungenau um wirkliche Torgefahr zu entwickeln. Flanken durch Jakobs (31.) und Radjabali-Fardi (40. und 43.) kamen zwar gut vors Tor, waren jedoch zu ungenau um verwertet werden zu können.
Hansa hatte sich zu diesem Zeitpunkt jedoch gut in die Partie hinein gekämpft und so kam der Halbzeitpfiff aus Rostocker Sicht etwas unglücklich.
Nach der Halbzeit zeigte sich zunächst ein ähnliches Bild wie zu Beginn der ersten Hälfte: Viele lange Bälle wurden gespielt, die jedoch wenig präzise waren. Das Spiel verkam so in den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte zu einem reinen Kampfspiel. Hansa konnte sich in der Folge jedoch langsam etwas befreien und versuchte wieder geordneter auf das Gästetor zu spielen.
Die erste gute Möglichkeit in Halbzeit zwei hatte dann Außenverteidiger Alex Mendy, der sich auf der rechten Seite ein Herz fasste, nach innen zog und aus gut 30 Metern mit links draufhielt. Doch der Saarbrücker Keeper Ochs konnte den scharfen Schuss noch mit einem Reflex über die Latte lenken (67.). Kurz darauf hatte Ioannidis etwas zufällig die große Möglichkeit zum 1:0 als er nach einem langen Ball überraschend frei vor Ochs auftauchte, den Ball jedoch nicht am Torwart vorbei bekam.
Hansa erhöhte die Schlagzahl weiter und drängte die Gäste tief in deren Hälfte hinein. In der 81. Minute hatte Tommy Grupe eine weitere Möglichkeit zur Führung nach einem Eckball, doch sein Kopfball wurde von einem Saarbrücker Verteidiger für den schon geschlagenen Ochs auf der Linie geklärt.
Hansa steckte nicht auf, erspielte sich noch einige Möglichkeiten und warf alles nach vorne, aber für ein Tor sollte es nicht mehr reichen.
Direkt vor dem Schlusspfiff kam Ioannidis noch einmal nach einer Ecke an den Ball, setzte diesen aber erneut neben das Gehäuse.
Schlussendlich blieb es beim etwas unglücklichen Unentschieden für die Rostocker, die dieses Spiel mit etwas mehr Konsequenz durchaus hätten gewinnen können. Trainer Andreas Bergmann sah dies ähnlich, der sich nach der Partie zumindest über eine weiße Weste freuen konnte, allerdings zurecht bemängelte, dass sein Team seine Chancen nicht zum Erfolg nutzen konnte.
Der FC Hansa bleibt dadurch mit jetzt 15 Punkten weiterhin im unteren Tabellenmittelfeld der dritten Liga.