Kommentar: Die Causa Pannewitz

Von ERIK SABAS

Mit zehn sicherlich tapfer erkämpften Punkten ziert der FCH aktuell den 14. Tabellenplatz der 2. Bundesliga und objektiv betrachtet, gleicht es einer Farce mit einem Sieg aus 13 Spielen nicht auf einem Abstiegsplatz zu stehen. Am Wochenende wollen die sichtlich verunsicherten Rostocker einen neuen Anlauf starten und es könnte auswärts wohl keinen dankbareren Gegner geben: Die Rostocker erwartet der FSV Frankfurt, derzeitige Heimat einiger Ex-Hanseaten  und der FSV hat es sogar vollbracht, in dieser Saison noch gar keinen Heimsieg einzufahren. Summa summarum kann man durchaus von einem Gegner auf Augenhöhe sprechen und die Bündelung aller Kräfte, um vielleicht gerade gegen die heimschwachen Frankfurter sogar drei Big Points einzufahren, erscheint nicht unbedingt als der falscheste Weg.

DER FC HANSA STATTDESSEN BEFASST SICH MIT NICHTIGKEITEN!

Um es auf den Punkt zu bringen: mit dem Übergewicht von Kevin Pannewitz. Dass man es Peter Vollmann grundsätzlich nicht übel nehmen sollte, wenn er besonders in der Causa Pannewitz eine gewisse Konsequenz an den Tag legt, bestreitet niemand, doch hat der FCH nicht derzeit ganz andere Probleme? An Stelle einer ruhigen fokusierten Trainingswoche, die das Team ohne Frage nötig hat, öffnet sich der FC Hansa also lieber wieder ein Fass, das die Medien mit Freude bis ins Detail ausschlachten. Wie man hörte, setzte auch der Amateur-Trainer Rietentiet „Wanne“ zunächst auf Diät und ließ ihn einsame Runden drehen. Zwar rechtfertigt die durchaus prekäre Situation der Rostocker derart unprofessionelles Verhalten nicht auf Dauer, doch hätte man sicher etwas subtiler damit umgehen können bzw. sogar müssen.

Nach vorherrschender Meinung war Kevin Pannewitz einer der beständigsten Akteure in dieser schwierigen Spielzeit und markierte mit seinen 20 Jahren fast schon einen Fels in der Brandung.

Zwar stellt es wohl beinah die Anatomie des menschlichen Körpers in Frage mit täglichem Training bei einer Körpergröße von 1,85m ein Gewicht von 84 Kilogramm nicht halten zu können – doch hätte es eine interne Besprechung inklusive Geheimhaltung vor den Medien nicht auch getan? Sicher ist Pannewitz mit seinem beschämenden Verhalten kein Opfer der hanseatischen Obrigkeit, doch die Art und Weise des Umgangs mit dieser Dauer-Problematik schadet dem FC Hansa gerade vor dem wichtigen Abstiegsgipfel in Frankfurt selbst und anstelle einer konzentrierten Vorbereitung rückt mal wieder das Rostocker Sorgenkind in den Mittelpunkt des Interesses.

Vor allem aber verliert man das Wesentliche aus den Augen: den Klassenerhalt.

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