Von ANDREA HOLTZ
Der Legende nach stehen die „Soeben Kennewohrn“ für Rostock, die Rostocker Sieben Wahrzeichen. Sieben Türen, Sieben Straßen, Sieben Kaufmannsbrücken, Sieben Türme, Sieben Glocken, Sieben Lindenbäume und eben „Soeben Doren“ – Sieben Tore.
Aber wieder zum Fußball. Die Marschroute war klar – Weiterkommen. Verletzungs- und krankheitsbedingt musste Trainer Robert Fölsch umstellen und gab den bisherigen Bankdrückern die Möglichkeit sich zu präsentieren. Was sie auch taten.
Schon nach neun Minuten klingelte es das erste Mal im Kasten der Gäste: Dörte Gerloff spielt den Ball von der rechten Seite flach in den Strafraum, Carolin Görnert lässt durch zur besser positionierten Tracy Sawallich, die keine Mühen hat, den Ball flach in die Ecke zu schieben. Die Rostockerinnen haben deutlich höhere Spielanteile und erarbeiten sich schon bald ein Chancenübergewicht.
Nach einer guten halben Stunde ist es erneut Dörte Gerloff, die den Ball diesmal auf der linken Seite erobert. Sie zieht nach innen, wo sie in Ermangelung einer guten Anspielstation den Ball aus 18 Metern einmal selbst auf das Tor schießt. Die Greifswalder Torhüterin steht ein Stück zu weit vor ihrem Kasten, so dass der Ball hinter ihr ins Tor fällt.
Drei Minuten später lässt Anna Stefan ihre Klasse aufblitzen: Gesine Schuer bringt einen Befreiungsschlag aus der Greifswalder Abwehr zurück, Anna nimmt ihn geschickt an und setzt sich gegen 3 Abwehrspielerin durch – mit einer Körperdrehung nach innen entwischt sie und drischt den Ball in die Maschen.
Den Schlusspunkt in der 1. Halbzeit setzt Carolin Görnert mit einem Strafstoß – Anna Stefan war zuvor gefoult worden.
In der zweiten Halbzeit gehen die Warnowstädterinnen es dann etwas ruhiger an und so dauert es fast eine halbe Stunde bevor die RFC-Frauen erneut treffen. Cornelia Schmidt wirft einen Einwurf weit in die Nähe des Strafraums, wo Dörte Gerloff ihn von dort hoch in den 5-Meter-Raum bringt. Franziska Pusch kann sich trotz der engen Deckung durch zwei Verteidigerinnen durchsetzen und drückt den Ball über die Linie.
Das halbe Dutzend voll macht Cornelia Schmidt in der 81. Minute. Nach einer kurz gespielten Ecke flankt Diana Clausing in den Strafraum, wo Conny am langen Pfosten lauert. Entgegen der Laufrichtung der Torhüterin zimmert sie den Ball ins Netz.
Nur zwei Minuten später kann sich die weitgehend beschäftigungslose Hannah Timmann sich im Rostocker Tor einmal auszeichnen. So ist sie beim Greifswalder Torschuss schnell unten und klärt den Ball per Fuß zur Ecke.
Ja und das siebente Tor schießt … Nein, nicht die Nr. 7. Die 15. Zuvor war der Ball wie beim Ping Pong im Greifswalder Strafraum hin und her gegangen, bis er schließlich bei Cornelia Schmidt landete, die ihn von rechts auf das Lattenkreuz drischt. Von hier springt er Diana Clausing vor die Füße, die zum 7:0 abstaubt.
Robert Fölsch freute sich nach dem Spiel besonders darüber, „ …, dass wir sieben verschiedene Torschützinnen haben, die komplette Offensivabteilung hat heute getroffen.“ Und bedankt sich im Namen der gesamten Mannschaft für die Unterstützung der Fans, die nach dem Spiel der 1. Männer noch zu den Frauen kamen, um sie anzufeuern. „Ist schon `ne laute – aber echt tolle Atmosphäre!“
Aufstellung:
Hannah Timmann – Gesine Schuer, Anne Buhrand, Caroline Dalk – Susann Baltzer, Dörte Gerloff – Franziska Pusch, Carolin Görnert (64. Diana Clausing), Cornelia Schmidt – Tracy Sawallich (64. Jana Amtsberg), Anna Stefan (75. Anica Müller)
Tore:
9. Min Tracy Sawallich (Dörte Gerloff)
32. Min Dörte Gerloff
35. Min Anna Stefan (Gesine Schuer)
45. Min Carolin Görnert (Anna Stefan)
72. Min Franziska Pusch (Dörte Gerloff)
81. Min Cornelia Schmidt (Diana Clausing)
86. Min Diana Clausing (Cornelia Schmidt)