7:0-Sieg gegen überforderte Anklamer

Von Wolfgang Brosin

Es gab gute und schlechte Nachrichten. Wobei gute, positive Nachrichten beflügeln können und zu guten Leistungen animieren. Schlechte, negative Nachrichten dagegen ziehen einen eher runter als dass sie motivieren.

Nun bin ich kein Psychologe, aber heute hatte ich irgendwie keine Bestätigung für diese These erhalten, sondern musste das Gegenteil erfahren. Nachdem in der Freitagsausgabe der Ostseezeitung davon ausgegangen wird, dass der Vorstand des RFC einen erneuten Trainerwechsel zum Saisonende vornehmen will, sollte man meinen, dass sich dies nicht gut auf das heutige Spiel auswirken könnte. Auch nach der zuletzt lustlosen Partie in Torgelow und dem spielfreien Osterwochenende konnte man schon gespannt sein, wie die Mannschaft heute auftreten würde. Wie schon oben angeführt, war an diesem Tag eben alles anders. Die Mannschaft spielte von Beginn an taktisch diszipliniert, aber auch mit einer Spiellaune, die sich durch alle Mannschaftsteile durchzog, völlig anders als im letzten Auswärtsspiel. Zunächst möchte ich aber einen aus dieser heute sehr guten Mannschaft hervorheben: Martin Drewniok. Dieser Spieler setzte heute von Beginn an Zeichen. Bereits in der 3. Minute traf er nach einem beherzten Solo das Lattenkreuz. Nur drei Minuten später setzte sich Robert Wullwage schön auf der linken Seite durch und spielte quer in den gegnerischen Strafraum, Martin brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten und es stand 1 : 0. David Laudan trat in der 10. Minute zu einem Freistoss an, den Tobias Kirschnick zum 2 : 0 vollenden konnte. Nun passierte etwas völlig Unerwartetes. Nach diesem Tor stürmen alle Spieler des RFC auf den Trainer, Helge Tews, zu und eines wird klar, diesen Treffer widmeten die Jungs ihrem Trainer. Das nächste Signal in Richtung gegnerisches Tor sendete ebenfalls „Kirsche“ in der 25. Minute, bevor die Anklamer , nur zwei Minuten später, das erste Mal ernsthaft vor unserem Tor auftauchten. Dann nahmen sich unsere Jungs eine unnötige 10-minütige Auszeit. Das Tempo wurde aus dem Spiel genommen, so dass die Anklamer auch ihre Möglichkeiten erhielten, aber nicht ernsthaft gefährlich agierten. Kurz vor Ende der ersten Hälfte übernahm der RFC wieder das Ruder. Martin Drewniok wurde in der 41. Minute schön vorne angespielt, sein Schuss ging aber knapp links am Tor vorbei.

Die Mannschaft des RFC kam aus der Pause mit einer gesunden Einstellung, denn sie spielten gleich nach Wiederanpfif, so weiter, wie sie die erste Hälfte beendeten. Es gab auch keinen Grund, die Beine hoch zu nehmen. Diese Anklamer Mannschaft, die heute nur mit Fouls für Spielunterbrechungen sorgte, konnte eigentlich nur abgeschossen werden. Dies versuchte Robert Wullwage auch gleich in der 51. Minute. Carl-Friedrich Scharlau setzte sich mit einem Grundlinienlauf auf links durch und kann in den Strafraum auf Robert spielen, für den aber am langen Pfosten der Winkel zu spitz ist. Doch nur eine Minute später hatte Robert mehr Glück. Der Anklamer Torhüter konnte einen Torschuss nur kurz abwehren, den Robert dann zum 3 : 0 cool verwandelte. Der VFC hatte in dieser Spielphase keine Zeit zum Luft holen, denn bereits in der 53. Minute klingelte es schon wieder in ihrem Kasten. Martin Drewniok spielte von links auf David Laudan, der sauber und platziert zum 4 : 0 verwandeln konnte. Die Anklamer hatten in diesem Moment nichts entgegen zu setzen, denn nur fünf Minuten später führt eine Coproduktion von Martin und Wulli zum 5 : 0. In der 63. Minute kommt Leonardo mit seinem Angriff an der Grundlinie zum Stehen, er sah Martin Drewniok und spielte auf ihn zurück. Der verwandelt mit einem wahren Strich zum 6 : 0. Leider musste Robert Wullwage in der 68. Minute nach einem unnötigen Foul mit Gelb- Rot das Spiel verlassen. In der 74. Minute gelang den Anklamern auch mal ein Angriff auf unser Tor. Dabei wurde Jesse Bochert angegangen, so dass er sich verletzte. Das Spiel lief aber weiter und Uwe Räsch konnte auf der Linie einen Torschuss klären. Die Verletzung an Jesses Hand machte das Weiterspielen als Torwart unmöglich. Marcus Ebeling tauschte kurzerhand mit ihm das Torwarttrikot. Nun folgte ein Kuriosum, dass ich im Fussball noch nicht erlebt habe. Nach einer Behandlung durch unseren Physiotherapeuten Benny Hostmann meldete sich Jesse als Feldspieler in das Spiel zurück und hatte gleich in der 84. Minute das siebte Tor auf dem Latschen, schoss aber leider vorbei. Aber nur, um eine Minute später schön angespielt und diesmal genauer, das 7 : 0 zu markieren. Dies war auch der Endstand, der völlig verdient war und für den der Trainer im anschließenden Kreis nur positive Worte fand.

Die Austellung des RFC:
Jesse Bochert – Christian Rosenkranz – Carl Friedrich Scharlau – Marcus Ebeling – Leonardo Carvalho Pires – Tobias Kirschnik – Patrick Jankowski – Martin Drewniok – Lennart Schlesse – Robert Wullwage (gero)
eingewechselt wurden: Uwe Räsch – Kevin Kühl – und Marcello de Castro
nicht zum Einsatz kamen: Marlon Feraira Leixas – Denny Eick – Romulo de Melo

Torfolge: 1:0 Martin Drewniok (5.); 2:0 Tobias Kirschnik (10.); 3:0 Robert Wullwage (51.); 4:0 David Laudan (53.); 5:0 Robert Wullwage (58.); 6:0 Martin Drewniok (74.); 7:0 Jesse Bochert (85.)!

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.