Von Wolfgang Brosin
Leider fehlten auch diesmal entscheidende Spieler des Teams. So konnte der RFC nur mit dreizehn Spielern anreisen und selbst der lange Verletzte, Uwe Räsch musste von Anfang an ran, und das auf einer Aussenverteidigerposition.
In den ersten zehn Minuten musste sich der RFC erst einmal sortieren, was den Greifswaldern Chancen bot, schnell in Führung zu gehen. Gleich in der 2. Minute gab der GSV einen Warnschuss ab, den Jesse Bochert gut nach außen lenken kann. Nur 7 Minuten später der nächste verheißungsvolle Schuss auf das RFC-Tor, aber Jesse ist auf dem Posten. Dann, in der 11. Minute, gelingt dem RFC erstmals in diesem Spiel eine gute Kombination in der Greifswalder Spielhälfte, die Christian Rosenkranz zum Abschluss bringen kann und es steht 0 : 1. Rose unterstreicht damit seine Offensivqualitäten, denn er spielt seit der Rückrunde nicht mehr als Innenverteidiger, wo er eigentlich eine Bank ist, sondern auf der 6er-Position. Sichtlich überrascht, macht Greifswald mehr Druck und versucht, meist mit langen Bällen, zum Ausgleich zu kommen.
Viel wurde über die rechte Seite gespielt, so dass Kevin Kühl allerhand zu tun bekam. Aber die Rostocker hielten stand und konnten den Ausgleich verhindern, auch dank eines gut aufgelegten Torhüters. In der 37. Minute gelingt Eric Lucyga und Robert Wullwage ein gutes Spiel im Mittelfeld und der Ball kommt zu Tobias Kirschnik, der das zweite Tor auf dem Latschen hat, aber zu überhastet abschließt. In der 45. Minute, als alle schon an die Halbzeitpause dachten, bekommt plötzlich Martin Drewniok den Ball und läuft in Richtung GSV-Tor. Er kann sich die Ecke aussuchen und vollendet zum 0: 2.
Die Bilanz der ersten Halbzeit ist damit nicht schlecht, drei super Chancen und zwei Tore. Damit schmeckt auch der Pausentee.
Die Greifswalder, genervt von dem Halbzeitstand, erhöhten nach der Pause weiter den Druck. Sie versuchten dabei weiterhin mit vor allem langen Bällen, aber auch mit einigen schauspielerischen Einlagen und vergeblichen Flugversuchen zum Anschluss zu kommen. In der 50. Minute hält Jesse einen Ball aus Nahdistanz bravourös. In der 67. Minute kann er gleich zweimal hintereinander glanzvoll parieren. An diesem Tage war Jesse so gut drauf, dass Greifswald vergeblich zum Torerfolg kommen konnte, es sei denn, Jesse wäre mit Ball ins Tor gefallen. Danach fehlte Eric Lucyga ein wenig die Kaltschnäuzigkeit, als er in guter Position allein den Torabschluss suchen muss, stattdessen zu lange überlegt. Das Spiel wurde mit zunehmender Spieldauer etwas ruppiger, vor allem auf Greifswalder Seite.
Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, das Greifswald schlecht verlieren kann. Selbst vom GSV-Trainer gab es unflätige Bemerkungen in unsere Richtung und auch eine ganze Reihe von Greifswalder Zuschauern machten selbst Fehler beim Zugucken. Dem ganzen Treiben setzte David Laudan in der 84. Minute ein Ende, als er in Richtung GSV-Tor dribbelte, unser Brasilianer Marlon lief auf der rechten Seite mit, forderte laut den Ball, aber er nimmt richtig Maß und verwandelt eiskalt ins linke untere Eck zum 0 : 3. Die Messen waren gesungen und wir konnten einen unmittelbaren Verfolger auf Distanz halten.
Aufstellung: Jesse Bochert, Christian Rosenkranz, Marcus Ebeling, Uwe Räsch, Kevin Kühl, David Laudan (Hisham Kababo), Eric Lucyga (Marlon Ferreira Leixas), Tobias Kirschnik (Guimares De Melo), Martin Drewniok, Christian Schindel, Robert Wullwage