Durch die Niederlage des VfL Stade daheim gegen den TV Oyten (31:36) hat das Team von Trainer Lothar Goldschmidt nun vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze und mit -31 das klar bessere Torverhältnis gegenüber der Konkurrenz (Stade -91, Hude/Falkenburg -147). Zunächst meisterten die Rostock Dolphins allerdings am Samstagnachmittag ihre Aufgabe im Heimspiel gegen den Tabellenletzten SC Alstertal- Langenhorn bravourös und fuhren beim 40:24 (20:12)- Erfolg den höchsten Saisonsieg ein.
Das Spiel gegen den Aufsteiger aus Hamburg begann etwas verhalten. Man konnte förmlich spüren, wie wichtig die Partie für die Rostocker Damen war. So dauerte es drei Minuten bis das erste Tor der Begegnung vom gut gelaunten Publikum in der Scandlines Arena bejubelt werden durfte. Schnell führte der RHC mit 3:1, und den Gästen, die bereits als Absteiger feststehen, war nur noch einmal der Ausgleich vergönnt (5:5/ 9. Minute). Angeführt von der gut aufgelegten Susann Tolksdorf ging die Goldschmidt- Sieben wieder in Führung, und beim 10:6 nach 14 Minuten und dem fünften Tor der erfahrenen Rostocker Linksaußen zog man den Gästen früh den Zahn. Selten spielte die Mannschaft von Trainer Markus Risch ihre Angriffe zu Ende, und zu oft waren die Hamburger Abschlüsse ungenau. Zwar stockte das Umkehrspiel des RHC zunächst noch etwas, aber der Gegner verschaffte ihm genug Möglichkeiten, um dennoch das Ergebnis bis zur Halbzeit auf 20:12 hochzuschrauben.
Bereits nach 37 Minuten nahm der SC Alstertal- Langenhorn seine zweite Auszeit der Begegnung. Zu diesem Zeitpunkt war der RHC beim 24:13 bereits mit 11 Toren entrückt. Immer weiter bauten die Dolphins ihren Vorsprung aus (32:17/ 45. Minute), so dass Lothar Goldschmidt allen Spielerinnen Einsatzzeit geben und während der gesamten Partie auf einen Time-out verzichten konnte. Am Ende war es Nachwuchstalent Nele Reimer vergönnt, wenige Sekunden vor dem Abpfiff mit dem 40:24 nicht nur den Endstand zu besorgen, sondern auch erstmals nach langer Zeit wieder die „magische“ Grenze von 40 Toren zu übertreten. Dass die erst 15jährige Jugendspielerin dafür auch noch „eine Kiste“ der Mannschaft spendieren muss, bestätigte Stefanie Kohsmann nach dem Spiel: „Das gehört sich so!“ Wie Nele Reimer diese in ihrem Alter erwerben soll, teilte „Kohsi“, die nach langer Zeit auf die Platte zurückkehrte, nicht mit…
Ihr Trainer Lothar Goldschmidt und sein Gegenüber Markus Kisch waren sich nach der Partie über das Fazit einig: „Mit Blick auf das klare Ergebnis gab es hier einen hochverdienten Sieger“, erklärten beide unisono. SCALA- Coach Kisch sah „zu viele Fehler meiner Mannschaft, die Rostock stets bestraft hat.“ Weiter erklärte der Hamburger Trainer: „Wir wollen im nächsten Jahr wieder aufsteigen, und mit einem entsprechenden Jugendkonzept, den regionalen Nachwuchs fördern, um langfristig den Frauenhandball bei uns höherklassig zu etablieren.“
Zufrieden zeigte sich Delfintrainer Goldschmidt nach der Partie: „Ein Riesenlob für die Art und Weise geht an die Mannschaft, wie sie dieses Spiel heute gestaltet hat. Wir haben uns auf unsere Stärken konzentriert, hinten dicht gemacht und uns im Konterspiel treffsicher gezeigt.“ Von der Stader Niederlage wusste der 45jährige Landestrainer zu diesem Zeitpunkt noch nichts, war aber im Laufe des Abends „glücklich“ über den geglückten Klassenverbleib. „Wir können jetzt ruhig die letzten beiden Spiele angehen und langfristig für die neue Saison planen“, so Goldschmidt weiter. Im Hinblick auf das kommende Wochenende sagte er: „Wir werden in der Woche nicht viel anders trainieren als in der vergangenen. Die Schweriner werden sich für die Niederlage im Hinspiel revanchieren wollen, aber wir können befreit aufspielen“, so sein Statement zum bevorstehenden Mecklenburg- Derby.
Anwurf an der Schweriner Reiferbahn ist am Samstag um 17.00 Uhr.
Spielfilm:
3:1 (5.), 6:5 (10.), 11:7 (15.), 13:9 (20.), 17:12 (25.), 20:12 (30.) –
23:13 (35.), 28:15 (40.), 32:17 (45.), 34:19 (50.), 35:22 (55.), 40:24 (60.)
Siebenmeter:
RHC: 6/8, SCALA: 7/7
Zeitstrafen:
RHC: 12 Minuten, SCALA 10 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
A. Klasen, A. Freitag – S. Topp (1), N. Reimer (3), S. Kohsmann (4), J. Brinkies (5), C. Schallock, I. Duwe (6/4), L. Goldschmidt (4/2), M. Wurlitzer (1), J. Deinert (1), K. Horke (3), N. Spiekermann (4), S. Tolksdorf (8)