Dolphins fordern Tabellenführer alles ab

Die gesamte Partie war ein Spiel auf Augenhöhe. Bereits in den ersten 30 Minuten ging es hin und her. Einen 5:6- Rückstand in der 15. Minute drehten die Dolphins durch einen Doppelschlag von Sally Topp und Isabell Duwe binnen weniger Sekunden und einem Tor von Johanna Brinkies zu einem 8:6 Vorsprung, der wenig später gar auf 9:6 ausgebaut werden konnte (18.). Der RHC agierte wie gewohnt Kraft raubend aggressiv in der Defensive und kaufte den Gästen aus der Bundeshauptstadt ein ums andere Mal den Schneid ab. Besonders die Duelle von Susann Tolksdorf mit der Führenden in der Torschützenliste, Bianca Trumpf, und von Johanna Brinkies mit Kreisläuferin Theresa Loll zeugten von großer kämpferischer Klasse.

Wie wichtig es war, die Kreise des Berliner Angriffs frühzeitig zu stören, deutete der Tabellenführer zunächst nur an. Selten gelang es dem Team von Trainer Dietmar Rösicke ihre zugegeben schönen Kombinationen durchzuspielen. Geschah dies allerdings, so resultierten daraus schöne Tore. Dem RHC, der mit Susann Tolksdorf auf Linksaußen agierte, ging zum Ende der ersten Hälfte ein wenig die Puste aus. Mehr und mehr wurde vor dem gegnerischen Tor gesündigt. Diese Schwächephase nutzten die Füchse, um aus einem 8:10- Rückstand (25.) einen 13:11- Pausenvorsprung herauszuwerfen. Leider verletzte sich Kreisläuferin Johanna Brinkies Mitte des ersten Durchgangs, als sie mit dem Fuß umknickte. Ihre Variabilität am Kreis und ihr kämpferischer Einsatz in der Defensive konnte die Goldschmidt- Sieben nur ansatzweise kompensieren.

Auch im zweiten Durchgang ging es hoch her. Die Berliner Füchse legten vor, und die Rostock Dolphins antworteten. Ein 17:19-Rückstand nach 40 Minuten konnten die Rostockerinnen noch zu einem 20:20 (45.) und 21:21 (46.) egalisieren. Dann zogen die Füchse etwas davon. Da dem RHC in der Offensive nicht genug einfiel, Fehlwürfe und Fehler überhand nahmen, gingen die Gäste mit 22:25 in Führung.

Bemerkenswert war im Rostocker Spiel einmal mehr der Kampfwillen

Selbst in doppelter Unterzahl kam man zum Torerfolg. So schön man mit viel Willen dabei agierte, so schlecht spielte man eigene Überzahlsituationen aus. Bereits mit einer Spielerin weniger warfen die Spreefüxxe in der 53. Minute aufs Tor. Ein Pfiff vom Zeitnehmertisch ertönte, und Irritation breitete sich aus. Die Schiedsrichter aus Norderstedt bzw. Lüneburg entschieden, dass die Berlinerinnen nicht mehr im Ballbesitz waren, als die grüne Karte gezogen wurde. Da Dietmar Rösicke bereits mit seiner Timeout- Ansage begonnen und das Spielfeld betreten hatte, erteilten die Referees ihm zusätzlich 2 Minuten. In doppelter Überzahl und mit 2 Toren Rückstand versagten den Dolphins daraufhin die Nerven. Man verlor den Ball, Berlin kam zu einem Gegenstoß, verwandelte ihn und erhöhte den Rückstand. Diesem lief man auch im Rest dieser Partie hinterher. Am Ende war Julia Schüring mit ihrem ersten Tor der 27:30- Endstand vergönnt.

Für die Gäste war Sandra Woycieszack mit 9 Toren, beim RHC Susann Tolksdorf ebenfalls mit 9 Toren erfolgreichste Schützin.

Lothar Goldschmidt war nach der Partie nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Damen: „Wir haben dem Tabellenführer hier einen großen Kampf geboten. Schade, dass es nicht zu einem Punktgewinn gereicht hat“, so der RHC- Trainer nach dem Spiel. „Wir haben in der Woche extra das Überzahlspiel trainiert. Aber so richtig hat das heute leider trotzdem nicht funktioniert“, haderte der Delfincoach mit der schlechten Ausbeute seiner Damen in Überzahl. „Ich war ja 14 Tage mit der Landesauswahl unterwegs, das ist mein Hauptjob, dem ich gerne nachgehe. Es ist natürlich ungünstig in Vorbereitung auf so eine Partie, wenn ich die Mädels nicht beim Training sehe. Doch jetzt haben wir erneut zwei Wochen Zeit, um uns auf das nächste Spiel vorzubereiten, und dann wollen wir gegen Werder wieder eine starke Leistung abliefern“, blickte Lothar Goldschmidt auf das nächste Spiel gegen Werder Bremen am 25. Februar voraus.

Spielfilm:

1:2 (5.), 4:3 (10.), 5:6 (15.), 9:7 (20.), 10:8 (25.), 11:13 (30.) –

15:16 (35.), 17:19 (40.), 20:20 (45.), 22:25 (50.), 23:26 (55.), 27:30 (60.)

 

Siebenmeter:

RHC: 1/2, BVB: 6/8

 

Zeitstrafen:

RHC: 10 Minuten, BVB: 10 Minuten

 

So spielte der Rostocker HC:

A. Schultz, A. Klasen – S. Topp (6), J. Schüring (1), J. Schlegel, J. Brinkies (2), C. Schallock, I. Duwe  (6/2), L. Goldschmidt, J. Deinert, K. Horke (3), N. Spiekermann, F. Wilcken, S. Tolksdorf (9)

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