Von ULF LUSCHAS
Dieser war beim drittletzten Heimspiel der Saison nicht in der Halle. In seiner Hauptfunktion als Landestrainer Mecklenburg- Vorpommerns weilte er mit der Auswahl beim Länderpokal. Sein Platz auf der Bank nahm, wie beim Heimspiel gegen den Berliner TSC, Christine Gienapp ein. Verzichten musste die ehemalige Rostocker Außenspielerin (und Fußballerin) auf die bereits in der Vorwoche in Buxtehude verletzte Johanna Brinkies. Dafür war mit Julia Schümann eine linkshändige Unterstützung aus der zweiten Mannschaft mit von der Partie. Doch von Anfang an liefen die Rostockerinnen der Musik, sprich einem Rückstand, hinterher. Mit einem guten Rückraum sorgten die Gäste aus der Hamburger Peripherie für viel Gefahr. Da sie mit einem 6:0- Riegel die heimische Offensive vor große Probleme stellten, führte HUK nach 10 Minuten mit 2:6. Einmal mehr bewies der RHC, dass er durchaus in der Lage ist, in schwierigen Situationen durch Kampf und Engagement den Weg ins Spiel zu finden. Die Delfine verkürzten und glichen schließlich aus (8:8/ 17. Min). Doch auch in dieser Phase sah das Defensivverhalten nicht viel versprechend aus. Immer wieder gab es einfache Gegentore, war man nicht schnell genug auf den Beinen. In der 25. Minute beim Stand von 11:11 nahm Gäste- Trainer Sönke Radetzky eine Auszeit. Offenbar hatte er sich für seine kurze Ansprache die richtigen Worte zurechtgelegt: Bis zum Pausenpfiff enteilte sein Team auf 14:18. Dass der Rostocker HC allein in der letzten Minute der 1. Halbzeit drei Tore am Stück kassierte, lag an Fehlern im Aufbauspiel, die die Gäste gnadenlos zum Gegenstoß nutzten.
Der zweite Durchgang begann mit einem kurzen Aufbäumen der Gastgeberinnen. Der RHC verkürzte auf 17:19 (34.) – es war der kleinste Rückstand im zweiten Durchgang. Susann Tolksdorf, die bereits in Halbzeit 1 zweimal die Strafbank aufsuchen musste, sah in der 42. Minute zum dritten Mal die 2 Finger der Unparteiischen aus Fredenbeck und folgerichtig die rote Karte. Auch wenn mit ihr eine weitere erfahrene Rostocker Spielerin nun fehlte, hielten ihre Teamkolleginnen den Gegner zumindest auf Schlagdistanz (20:24/45.). Erneute Fehler und Ungenauigkeiten im Angriffsspiel der Dolphins ermöglichten es den Handballfrauen aus Henstedt-Ulzburg/Kisdorf jedoch, das Spiel bis zur 50. Minute zu entscheiden (21:29). Diesen 8-Tore-Rückstand konnten die Damen von Christine Gienapp bis zum Schlusspfiff auch nicht mehr verkürzen. Am Ende stand ein verdienter 28:36- Auswärtssieg der Gäste, die damit einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt getan und nun mehr sechs Punkte Vorsprung bei vier verbleibenden Partien auf die Abstiegsränge haben. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Sönke Radetzky nach dem Spiel: „Wir haben hier heute einen verdienten Sieg gegen eine gute Rostocker Truppe eingefahren, die wahrscheinlich nicht ihren besten Tag erwischt hat. Wir haben uns intensiv auf dieses Spiel vorbereitet, meine Mannschaft hat die Vorgaben sehr gut umgesetzt“, so der Trainer der Handballfrauen.
Interims- Trainerin Christine Gienapp machte kurz und knapp mit Blick auf die Anzeigetafel das Defensivverhalten des RHC für die Niederlage verantwortlich: „Wenn Du zu Hause 36 Tore kriegst, dann kannst Du nicht gewinnen.“ Bei den Gästen waren Laura Neu und Tina Pejic mit je 8 Toren die erfolgreichsten Werferinnen. Mit jeweils 5 Toren trugen sich beim RHC Sally Topp, Isabell Duwe und Lisa Goldschmidt am häufigsten in die Torschützenliste ein. Den Rostock Dolphins bleiben nun drei Wochen Zeit, um in der Osterpause die Akkus mental und körperlich wieder aufzuladen. Am 14. April geht es bei kurzer Auswärtsfahrt zu einem weiteren Tabellennachbarn: Beim VfL Bad Schwartau spielen die Rostockerinnen erneut um wichtige Punkte für die Klassenerhalt. Anwurf ist um 17.30 Uhr.
Spielfilm:
2:3 (5.), 2:6 (10.), 6:7 (15.), 9:9 (20.), 11:11 (25.), 14:18 (30.) –
17:20 (35.), 18:23 (40.), 20:24 (45.), 22:30 (50.), 26:33 (55.), 28:36 (60.)Siebenmeter:
RHC: 1/3, HUK: 4/5Zeitstrafen:
RHC: 8 Minuten (Rot/3×2 S. Tolksdorf/ 42.), HUK: 6 MinutenSo spielte der Rostocker HC:
A. Klasen, A. Freitag – S. Topp (5), J. Schlegel, C. Schallock (1), I. Duwe (5/1), L. Goldschmidt (5), M. Wurlitzer (3), J. Deinert, K. Horke (4), J. Schümann (4), N. Spiekermann, S. Tolksdorf, V. Schlegel (1)