Von HEIKE PULS
Ein Sieg sollte es schon sein, an diesem 11.11.2012 gegen die Vertretung des Berliner TSC II. Das es am Ende ein so deutlicher 34:22 (15:10) Erfolg werden würde, war im Vorfeld nicht abzusehen. Das lag zum einen an einer streckenweise konzentrierten Leistung der Haus-Damen, zum anderen aber auch an der Besetzung der Gäste, die mit drei Jugendspielerinnen auffüllen mussten.
Die Rostockerinnen, die mit einer 5:1 Abwehr begannen, kamen etwas mühsam ins Spiel. Beim 7:4 lag man erstmals drei Tore vorn, jedoch waren die Berlinerinnen beim 9:8 wieder dran. Zu große Lücken offenbarten sich in der eigentlich wohlüberlegten Abwehr, sodass eine Auszeit und Umstellung auf die 6:0 Deckung erfolgen musste. Zu diesem Zeitpunkt ließen die Damen des RHC II doch etwas den „Killerinstinkt“ und die nötige Grundaggressivität vermissen. Der Lauf zum 15:8 war dann zwar der Grundstein des später deutlichen Sieges, aber auch die beiden Gegentore vor der Pause, insbesondere der Treffer zum 15:10 einige Sekunden vor der Halbzeitsirene, ließen die Trainer in der Kabine mal wieder etwas mosern.
Frisch wachgerüttelt wurde nach der Pause zum Zwischenstand von 19:10 scharf nachgewaschen. Eine kurze Schwächephase zum 19:14 (41.Minute) ließ den Abstand noch einmal auf 5 Tore schmelzen, aber dann verbündeten sich Konzentration und Können in den Aktionen und ließen den Gästen keine Chance mehr.
Aber so komisch es klingen mag: Bei 5 verworfenen Siebenmetern und etlichen weiteren 100%igen Chancen, dazu die wiederkehrenden Schwächen im Abwehrverbund, so ganz zufrieden bin ich nicht. Wir schaffen es im Moment noch nicht, die Fehlerquote entscheidend zu reduzieren. Aber wir arbeiten daran.
Erfreuliches gab es in diesem Spiel aber auch. Mit Franziska Steffen gab eine erst 17-Jährige mit einem sehr ordentlichen Spiel ihren Einstand. Sie nutzte ihre großzügigen Spielanteile angriffstechnisch gut, in der Abwehr fehlt verständlicherweise noch etwas Erfahrung und Spielpraxis. Schön war auch, dass die Einwechslungen der „Nicht-Stammspieler“ der Spielentwicklung nicht schadeten, im Gegenteil, alle beteiligten sich an der Torausbeute und konnten weiteres Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufbauen. Nun warten wieder drei Wochen Training, bevor es zu den Berliner Füchsen geht.
Die tabellarische Aufholjagd wird dann hoffentlich fortgesetzt. Favorit sind wir zwar nicht, aber am Anfang steht es immer 0:0 – darauf einen Euro extra in die Mannschaftskasse.
So spielte der Rostocker HC:
Stutz – Schümann (6/1), Moya (1), Schmidt, Birnbaum (1), Johannisson (5/1), von der Heyden (4), Wahl (4), Schultz (1), Kluth (4), Rann (3), Eschenburg (1), Steffen (4/1)