HANSA-VIERTEL. Mit einem hart umkämpften Heimsieg gegen den FC Carl Zeiss Jena meldete sich der FC Hansa Rostock am Samstag Nachmittag zurück in der Erfolgsspur und marschiert weiterhin Richtung 2. Bundesliga. Nach einer ereignislosen ersten Hälfte steigerte sich die junge Truppe von Peter Vollmann und entschied das Ostderby letztlich verdient für sich.
Vor 18.000 Zuschauern lieferten sich der FC Hansa Rostock und Carl Zeiss Jena ein Duell, das in der ersten Halbzeit mehr von Spannung als von hochklassigem Fussball lebte. Bis zur 40. Minute der Partie passierte beinah nichts Erwähnenswertes. Nur Mohammed Lartey prüfte gleich in der Anfangsviertelstunde die Jenaer Abwehr mit zwei harmlosen Distanzschüssen, die ihr Ziel aber deutlich verfehlten. Hansa versuchte es zu oft mit langen Bällen auf Vujanovic, der es aber oft mit mehreren und insbesondere dem bundesligaerfahrenen Abwehrchef Alexander Voigt zu tun hatte – und die Jenaer so immer ein Bein dazwischen bekamen.
In der 40. Minute folgte dann der Beweis, dass dieses Spiel doch nicht nur aus bissigen Zweikämpfen und Ungenauigkeiten bestand. Der erste Hauch von Gefahr ging von Hansas Flügelflitzer Björn Ziegenbein aus, der aus kurzer Distanz nur an das Außennetz schoss. Zwei Minuten später setzte sich dann Mohammed Lartey auf dem rechten Flügel sehenswert durch und flankte punktgenau auf den Kopf von Vujanovic, der jedoch den starken Jenaer Schlussmann Nulle nur anschoss. Wenig später ging es in einer umkämpften Partie, die vor allem von ihrer Spannung lebte, auch schon in die Pause.
Nach der Halbzeit folgte einer der seltenen Jenaer Angriffe: Ein platzierter Schuss vom Ex-Rostocker Sebastian Hähnge klatschte an den rechten Pfosten. Hahnel wäre bei diesem Ball wohl machtlos gewesen. Dieses Hallo-Wach-Erlebnis hatten die Rostocker anscheinend dringend nötig, denn von nun an drückte Hansa mit aller Macht auf die Führung. Nachdem Jänicke aus dem puren Durcheinander in der 52. Minute noch an Nulle scheiterte, machte er es in der 61. Minute deutlich besser. Mit einem sehenswerten Solo spielte er die halbe Jenaer Verteidigung im Alleingang aus und vollendete mit einem präzisen Schuss ins lange Eck.
Im Anschluss machte Hansa im Stile eines echten Aufsteigers direkt Druck auf das zweite Tor. Schon sechs Minuten später wurden die Hanseaten für diese Entschlossenheit durch Marcel Schied belohnt. Nachdem dieser sich auf dem Flügel stark durchsetzte und den Ball scharf in die Mitte brachte, fälschte ein Jenaer Verteidiger die Kugel unhaltbar ins eigene Tor ab.
Im Prinzip war die Partie entschieden, doch aus heiterem Himmel erzielte das Fußballurgestein Alexander Voigt nochmal den Anschlusstreffer für die Gäste. Nach einem gut getretenen Freistoß aus dem rechten Halbfeld stieg Voigt am höchsten und nickte ein. Jena witterte nun nochmal die Chance auf einen Punktgewinn und machte noch einmal gehörig Druck. Doch die eher harmlosen Torgelegenheiten parierte Jörg Hahnel sicher. Auch ein letzter Ausflug des Jenaer Keepers Carsten Nulle in den Rostocker Strafraum nach einer Ecke blieb ohne Lohn. So schaukelten die Hanseaten den 2:1 Vorsprung nach Hause und festigten den zweiten Tabellenplatz in der 3. Liga. Mit nun 14 Punkten Vorsprung auf den Drittplatzierten aus Offenbach scheint der Aufstieg den Rostockern niemand mehr nehmen zu können. Auf Rostocker Seite überzeugten vor allem der Torschütze Tobias Jänicke und der in der Innenverteidigung aufgebotene Kevin Pannewitz.
Vor dem Spiel sorgten außerdem die Rostocker Fans mit einer überragenden Choreografie für erstklassige Stimmung im Stadion. Mit einem Riesenbanner, das in seiner Entstehung circa 6.000 Euro und selbstverständlich unzählige Stunden harter Arbeit kostete, demonstrierten die Rostocker Fans die Begeisterung für ihren Verein.