Hansa verpasst ersten Saisonsieg erneut

HANSAVIERTEL. Trotz einer spielerisch ansprechenden Vorstellung verpasste es der FC Hansa Rostock gegen den VFL Bochum am Montagabend den ersten Dreier der Saison zu verbuchen und musste sich mit einem 0:0 begnügen. Vor allem die mangelnde Chancenverwertung war verantwortlich für das letztlich wenig zufriedenstellende Remis gegen schwache Gäste aus dem Ruhrpott.

Im Vergleich zum ersten Heimspiel der Saison gegen den SC Paderborn zeigte sich der FCH ungeahnt dominant und demonstrierte in der DKB-Arena technisch ansehnlichen Fußball. Auch kämpferisch waren die Hansestädter jederzeit voll auf der Höhe, doch verpassten sie es ihrer Überlegenheit mit Toren Ausdruck zu verleihen. Taktisch setzte Trainer Vollmann gegen die ambitionierten Bochumer erneut auf ein 4-5-1 mit Mo Lartey als hängender Spitze. Als zweiter defensiver Mittelfeldspieler erhielt Timo Perthel neben Robert Müller das Vertrauen und wußte dies durchaus zu rechtfertigen.

Nachdem sich beide Teams etwa 15 Minuten beschnupperten, setzte Tino Semmer ein erstes Ausrufezeichen und testete den Bochumer Keeper Luthe erstmals mit einem harmlosen Versuch von der Strafraumgrenze. Auch ein gut getretener Standard vom stark aufgelegten Lartey aus 20 Metern, entschärfte Luthe großartig und avancierte bereits früh zum besten Mann der Bochumer.

Passsicher, zweikampfstark und taktisch durchaus gut sortiert, präsentierten sich die Rostocker und setzten die bemerkenswert inspirationslosen Bochumer ständig unter Druck. Sodass fast folgerichtig der Bochumer Außenverteidiger Bönig in der 34. Minute die gelb-rote Karte nach einem Foul an Perthel kassierte. Es schien alles bereitet für einen hanseatischen Heimsieg, doch das dementsprechende Tor wollte einfach nicht gelingen. Auch als sich wenige Minuten später erneut Lartey durchsetzte und Semmer bediente, verfehlte der Ex-Erfurter das Gehäuse um wenige Zentimeter. Das Führungstor für Hansa erschien zwar zu diesem Zeitpunkt immer noch als Frage der Zeit, aber wer sollte es schießen? In der 44. Minute jagte auch Ziegenbein eine Jänicke-Vorlage in den Rostocker Nachthimmel und so ging es zunächst in die Pause.

Da der FCH die 15.500 Zuschauer mit attraktivem Fußball begeisterte, sah sich Vollmann zu keinem Wechsel gezwungen. Auch die zweite Halbzeit begann, wie die erste Hälfte endete – Hansa belagerte den Bochumer Strafraum mit tollem Kombinationsfußball, versagte aber sobald es um den Torabschluß ging. Erst scheiterte Lartey einmal aus der Distanz und einmal aus dem Fünfmeterraum und anschließend entschied sich auch der sonst stark aufspielende Semmer mit einem Dribbling Richtung Eckfahne aus bester Position, das Bochumer Tor für heute unbefleckt zu lassen (63.). Wiederum Semmer beförderte auch nach einem starken Solo das Leder an die Latte des Bochumer Kastens und fügte sich so tadellos ein, in den Rostocker Reigen der Chancen-Verschwendung.

Obwohl Wiemann 15 Minuten vor Schluss an einer Roten Karte vorbei schrammte, bestimmte Hansa das Spielgeschehen gegen wirklich erschreckend schwache Bochumer, die an offensiver Harmlosigkeit schwer zu überbieten waren. Hansa erarbeitete sich weiterhin Chance um Chance, aber auch beste Möglichkeiten wurden fahrlässig liegen gelassen.

So vergab in der 79. Minute nochmals Lartey eine Riesenchance und auch der weitgehend blasse Jänicke verpasste kurz darauf aus spitzem Winkel das Tor zum Rostocker Freudenrausch knapp.

Als auch den eingewechselten Dexter Langen und Marcel Schied (84.) das entscheidende Tor nicht gelingen wollte, beendete die gut leitende Schiedsrichterin Steinhaus das Spiel.

Unter dem Strich blieb für den FC Hansa ein Punktgewinn gegen zehn lustlos aufspielende Bochumer, bei denen nur Keeper Luthe zu überzeugen wußte. Trotz einer spielerisch wirklich guten Leistung der Rostocker ist dieser eine Punkt aber deutlich zu wenig, um in der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands dauerhaft zu bestehen und man muss deutlich eher von zwei verlorenen als einem gewonnenen Punkt sprechen, denn einfacher als am gestrigen Abend wird es der FCH vermutlich die ganze Saison nicht mehr haben dreifach zu Punkten. In einer geschlossenen Mannschaftsleistung verdienten sich Lartey und Perthel Bestnoten.

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