Nach großem Kampf zu ungeduldig

REUTERSHAGEN. Die Frauen des Rostocker HC haben auch ihr zweites Heimspiel der Saison in der 3. Liga Nord verloren. Dabei kassierte man gegen die Reserve des Bundesligisten VfL Oldenburg in einer spannenden Begegnung eine, am Ende zu deutliche, 21:25-Niederlage.

Das Spiel in der Scandlines-Arena in Rostock begann recht zerfahren. Fehlwürfe und technische Fehler auf beiden Seiten prägten zunächst das Bild, nach fünf Minuten stand es 1:1. Im Folgenden nahm die Partie etwas mehr Fahrt auf, dabei gab es zunächst wechselnde Führungen. Erst nach 25 Minuten konnte erstmals eine 2-Tore-Führung (in diesem Fall für Oldenburg/8:10) registriert werden.

In einer furiosen Schlussphase glich der RHC aus, da die Gäste einen direkten Freiwurf nach der Pausensirene nicht im Tor von Annelie Freitag unterbringen konnten. Wie auch in der Vorwoche beim Berliner TSC konnte bereits in Halbzeit 1 eine gute Dolphins-Defensive vermerkt werden. Kamen die Damen von Trainer Lothar Goldschmidt in Fahrt konnten sie auch vorne erfolgreich agieren.

Mehrmals wurden die Außen schön eingesetzt, ein Zuspiel von Neele Spiekermann auf Isabell Duwe war augenscheinlich das schönste in den ersten 30 Minuten. Mit Applaus für die kämpferische Leistung belohnt, gingen die Gastgeberinnen in die Kabine.

Auch der zweite Durchgang begann sehr zerfahren. Wiederum warfen beide Mannschaften nur ein Tor in den ersten fünf Minuten (12:12/35.). Dabei hatte der RHC per Siebenmeter die Möglichkeit, erstmals mit zwei Toren in Führung zu gehen (33.). Auf Augenhöhe wurde das Drittligaspiel fortgesetzt. Im weiteren Verlauf konnte die Gästemannschaft von Trainerin Alexandra Hansel mehr Sicherheit in ihr Spiel bringen und nutzte die Fehler in den Angriffsbemühungen der Goldschmidt-Sieben nun konsequenter.

Beim 15:18 führte man erstmals mit drei (45.), nach 50 Minuten erstmals mit vier Toren (17:21). Der RHC wirkte in dieser Phase zu ungeduldig, spielte die Angriffe nicht aus, suchte viel mehr 1:1-Situationen und lud den Gegner zu Kontern ein. So musste am Ende eine 21:25-Niederlage verbucht werden, die nicht ganz den Spielverlauf widerspiegelte.

So sah es auch VfL-Trainerin Hansel: »Ein Endstand von 22:21 wäre auch in Ordnung gewesen. Ich bin natürlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis und dem Saisonstart. Mein junges Team zeichnet sich durch seine mannschaftliche Geschlossenheit aus.« Beim RHC war Julia Schüring mit 8 Toren und beim VfL II Marielle Juricke mit 6 Toren erfolgreichste Werferinnen. RHC-Trainer Lothar Goldschmidt lobte nach dem Spiel die Defensivleistung seiner Mannschaft: »Mit 25 Gegentoren kann ich absolut leben. Wie schon letzte Woche fehlte es uns vorne an Durchschlagskraft.“

Weiterhin mahnte Goldschmidt vor zu hohen Ansprüchen: »Man muss auf dem Teppich bleiben und keine zu hohen Erwartungen hegen. Es braucht etwas Geduld, und die Probleme im Rückraum waren vor Saisonbeginn klar. Wir wissen, dass wir an der Wurfausbeute arbeiten müssen, haben mit der Abwehr aber schon ein gesundes Fundament.«

Am kommenden Samstag treffen seine Damen in der Bundeshauptstadt auf den Nordstaffelfavoriten und Zweitligaabsteiger BVB Füchse Berlin. Anwurf ist um 19.30 Uhr.

So spielte der RHC:
A. Tschersch, A. Freitag – S. Topp (1), J. Schüring (8), J. Schlegel, J. Brinkies (4), C. Schallock, I. Duwe (6/1), L. Goldschmidt (1/1), J. Deinert, N. Spiekermann (1), F. Wilcken, S. Tolksdorf, V. Schlegel 

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