Unentschieden im Nachholspiel

MARIENEHE. In einem turbulenten Spiel kam der Rostocker HC am Samstagabend in eigener Halle nicht über ein 27:27-Unentschieden hinaus. Gegen die HSG Hude/Falkenburg mussten die Damen sogar mit dem Remis leben, da das Ausgleichstor erst Sekunden vor dem Abpfiff fiel.

Nach einem zuletzt spielfreien Wochenende konnte Trainer Jörn Schläger wieder auf Saskia Weisheitel zurückgreifen. Außerdem nominierte der Coach mit Lisa Goldschmidt (A-Jugend) und Sally Topp (2. Mannschaft) zwei Spielerinnen für die am Kreuzband verletzte Maria Wurlitzer und die schwangere Katrin Horke.

Im Nachholspiel des 13. Spieltages sahen die Zuschauer in der Fiete-Reder-Halle einen nervösen Beginn auf beiden Seiten. Beide Mannschaften waren bemüht, das Spiel zunächst ruhig aufzubauen. Nach einigen Fehlwürfen gelang den Gästen aus Niedersachsen das erste Tor nach drei Minuten. Der erste Treffer der Rostockerinnen erzielte Rückraumspielerin Claudia Duhr in der fünften Minute.

Erstmals in Führung gehen konnten die Gastgeberinnen beim Stand von 3:2, sich dabei aber nicht deutlich absetzen. Die Gäste hingegen konnten mehrmals die Führung übernehmen (7:9, 11:13). Besonders die Ex-Rostockerin Jessica Galle, die viele Jahre beim RHC spielte, stach mit ihren Treffern immer wieder ins Herz der Rostockerinnen.

Beim Stand von 12:14 nach 25 Spielminuten nahm Dolphins-Trainer Jörn Schläger eine Auszeit, um seinem Team taktische Anweisungen für die letzten Minuten der 1. Hälfte zu geben. Zwar trafen kurz danach noch einmal die Gäste zum 12:15, doch konnten die Dolphins den Abstand zur Halbzeit auf ein Tor verkürzen (15:16).

Die zweite Hälfte entwickelte sich zu einem rasanten Spiel. Der RHC kam besser aus der Kabine und zeigte sich in der Abwehr bissiger. Im Spiel nach Vorne hatten die Damen zu Beginn des zweiten Spielabschnitts allerdings Pech, als sie innerhalb weniger Minuten vier Mal den Pfosten trafen. Hude/Falkenburg konnte die ausgelassenen Chancen nutzen und in der 36. Minute auf 16:19 erhöhen.

Anschließend folgte die beste Phase des RHC. In der Abwehr klasse stehend und im Angriff nun mit sehenswerten Aktionen konnten die Dolphins innerhalb von zehn Minuten ohne ein Gegentor auf 23:19 davonziehen. Sally Topp, die sonst in der 2. Mannschaft spielt, avancierte in dieser Phase des Spiels zur wichtigen Säule auf Rechtsaußen und konnte mit insgesamt fünf Treffern auf sich aufmerksam machen.

Wer allerdings dachte, dass der RHC diesen Vorsprung halten konnte, lag falsch. Mit einigen Spielerwechseln im Rückraum entwickelte sich ein Bruch im Angriffsspiel. Außerdem kamen die Gäste wieder zu Torerfolgen und konnten mit einigen sehenswerten Treffern wieder auf 25:23 verkürzen (52. Minute). Im Angriff verlor der RHC die Linie, Ballverluste im Spiel nach Vorne baute die HSG wieder auf. Die Unkonzentriertheiten nutzen die Gäste gnadenlos aus und glichen zum 25:25 in der 55. Minute aus.

Das Spiel stand nun auf der Kippe. Als die Niedersachsen kurz darauf sogar mit 25:26 und 26:27 in Führung gingen und der Sieg für die Dolphins schon verspielt schien, nahm Trainer Schläger 21 Sekunden vor Schluss noch einmal eine Auszeit, um sein Team zu mobilisieren. Da seine Mannschaft im Ballbesitz war, nahm er Torhüterin Antje Herzberg raus und brachte mit Saskia Weisheitel eine siebte Feldspielerin, um den Ausgleich zu erzwingen. Dieser fiel sechs Sekunden vor Schluss, als Svea Pinkohs mit einem Wurf aus dem Rückraum doch noch den Punkt für ihr Team retten konnte.

»Wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen. Am nächsten Samstag gegen Stade müssen wir von Beginn an konzentrierter sein, um unnötige Fehler zu vermeiden, damit wir diese Partie für uns entscheiden können«, sagte Rückraumspielerin Svea Pinkohs dem ROSTOCKER JOURNAL, die mit insgesamt acht Treffern beste Schützin ihrer Mannschaft war.

• Aufstellung RHC (Tore): S. Praetzel, A. Herzberg – S. Pinkohs (8), C. Duhr (3), S. Weisheitel (3), S. Kohsmann (1), L. Goldschmidt, I. Duwe (3), S. Topp (5), S. Tolksdorf (2), N. Spiekermann, J. Brinkies (2)

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