Wenn die Lok an Fahrt aufnimmt

Nachdem der 3. Spieltag dieser Saison nicht nur sprichwörtlich ins Wasser fiel, wurde am letzten Mittwoch wieder in Rostock Fußball in seiner schönsten Form zelebriert. Ob letztendlich mehr Tore, Bierkästen oder Bratwürste auf der Sportanlage am Waldessaum vorzufinden waren, ist bis heute noch unklar. In einer noch wenig aussagekräftigen Tabelle führen nun die Filigranen Fuselfürsten vor dem amtierenden Meister Sonntagsschuss.

Den Anfang eines mit Spannung erwarteten Spieltags machte die Begegnung Unter Ulmen gegen Lok Wirtschaft. Auf dem Papier eine klare Sache: Der Vizemeister spielt gegen den letztjährigen Vorletzten.

Doch die Uniliga wäre nicht die Uniliga, wenn das irgendetwas zu bedeuten hätte.
Im Eiltempo besorgte Jimmy Sharifzada entgegen aller Erwartungen die frühe Führung für die Lokomotive. Es folgte ein ständiges und lange wirkungsloses Anrennen des Vizemeisters und vor allem die vielbeinige Abwehr des Underdogs brachte die Ulmen zur Verzweiflung. Den überfälligen Ausgleich durch Kai Suhrbier konnten sie trotzdem nicht verhindern.

Wer nun einen lockeren Sieg Unter Ulmens erwartete, sah sich jedoch erneut getäuscht. Zwar intensivierten die Ulmen nochmals ihre Bemühungen das Führungstor zu erzielen, doch mit Fortuna waren sie an diesem Tag nicht im Bunde. Gleich mehrfach scheiterten sie am Aluminium, einem starken Keeper oder auch an sich selbst. Völlig unbeirrt von der gegnerischen Angriffsflut setzten die Wirtschaftler auf ihre plötzlich entdeckte Konterstärke und vor allem den überragend aufgelegten Jimmy Sharifzada konnte an diesem Nachmittag niemand halten. Mitten in die Bemühungen von Unter Ulmen war er es, der gleich dreimal eiskalt per Konter zuschlug und den Sieg eintütete. Mit seinen vier Treffern führte er die Lokomotive zum ersten Sieg im ersten Spiel ihrer Saison und die Frage nach dem Mann des Spiels beantwortete sich von allein.

Im Kracher des Spieltags Team Sonntagsschuß gegen Atletico Süd war es mal wieder der Meister, der die Oberhand behielt. In einem spielerisch zunächst ausgeglichenen Duell brachte Felix Baudach die Sonntagsschüße in Führung und brachte Ruhe in die eigenen Reihen. Das beruhigende zweite Tor wollte aber trotz einiger sehenswerter Kombinationen einfach nicht fallen und so blieb Süd lange im Spiel. Wenig später war es Sebastian Neise, der sich außen durchtankte und einen Spieler von den Sonntagsschüssen als Prellwand nutzte, der den Ball letztendlich per Eigentor ins Gehäuse beförderte. Verunsicherung war dem Titelverteidiger trotzdem nicht anzumerken. Zielstrebig spielten sie weiter auf das gegnerische Tor und wurden dafür belohnt als Rico Giebel zum Siegtreffer einschob. Der dritte Sieg im dritten Spiel – der Meister gibt ein rasantes Tempo vor.

Der derzeitige Tabellenführer FFF bekam es an diesem Spieltag mit dem Endgegner zu tun. Von Beginn an erspielten sich die Endgegner eine klare Dominanz. Die Fuselfürsten agierten zumindest zu Beginn der Partie eines Tabellenführers unwürdig und ließen sich weit in die eigene Hälfte drücken. Als Gerald Gusche nach einem sehenswerten Pass mit dem Kopf für Endgegner einnickte, entdeckten die Fuselfürsten doch noch ihren Willen Fußball zu spielen. Die schnelle Belohnung folgte durch Alexander Zacher, der durch eine starke Einzelaktion den Ausgleich besorgte. Im Anschluss entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen für beide Seiten bis Robert Hantsch den Hammer auspackte. Mit einem gut getretenen Freistoß testete er zum einen die Stabilität des Tornetzes und besorgte ganz nebenbei auch die Führung für FFF.

Die Endgegner drängten sofort auf den erneuten Ausgleich, doch das spielte den nun endgültig erwachten Fuselfürsten in die Karten. Schnelle Abwürfe vom Torhüter verwerteten die schnellen Sturmspitzen der Fuselfürsten zu einem zwischenzeitlichen Spielstand von 5:1. Zwar sorgte Meyer noch für den Anschlusstreffer zum 5:2, doch spätestens das sechste Tor der Fuselfürsten entschied das Spiel endgültig. Ein verdienter Sieg für die Fürsten, wenn vielleicht auch um das ein oder andere Tor zu hoch.

Insofern es in der Uniliga Pflichtsiege gibt, lassen sich die weiteren Spiele vielleicht so resümieren. Die Mean Machine siegte gegen mit Mann und Maus verteidigende Dynamo Sozialwissenschaftler mit 4:1. In Person von Morten Grunwald und Christian Gätjen zeigte wiederum die RFC-Connection mit einem doppelten Doppelpack, dass die Mean Machine besonders gut geölt ist. Den Ehrentreffer für die Sozialwissenschaftler erzielte Florian Peters.

Atletico Mitte zeigte beim 4:1 Sieg gegen Partizan Politik ebenfalls eine gute Vorstellung und feierte den zweiten Saisonsieg. Franz Katlun, Lars-Helge Brockmann sowie Henry Laaser in zweifacher Ausführung sorgten für einen alles in allem ungefährdeten Triumph. Daran änderte Tim Bredtmanns Treffer zum 1:4 auch nichts mehr.

Erstaunlich souverän präsentierte sich auch das, in dieser Saison überraschend starke, Aufbau Wirtschaft. Nach einem 13:1 Kantersieg im ersten Spiel wurden am vergangenen Mittwoch die 9 siegenden 10 das nächste Opfer der Wirtschaftler. Besonders glänzen konnte beim 3:1 Sieg des Überraschungsteams Daniel Kowal mit einem Doppelpack.

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