Zwischen Jugend- und Frauenmannschaft

ROSTOCK. Für die Damen des Rostocker Handballclubs ging vor einigen Wochen eine durchwachsende Saison zu Ende. Mit nur zwölf Siegen aus 26 Spielen belegten die Dolphins in der Abschlusstabelle den fünften Platz und verpassten frühzeitig den direkten Wiederaufstieg in die zweite Handball-Bundesliga. Für Nachwuchsspielerin Neele Spiekermann war es die erste Saison bei der Frauenmannschaft. Über Ihren Einstieg, Ihre Erfahrungen und Ihre Ziele sprach sie im Interview mit dem ROSTOCKER JOURNAL-Autor Marcel de Witt.

Frau Spiekermann, Ihre erste Saison bei der Frauenmannschaft ist vorbei. Wie groß ist der Unterschied zum Jugendbereich?

Neele Spiekermann: Der Unterschied ist schon ziemlich enorm. Zuerst ist es eine Umstellung, dass viele Spielerinnen verschiedener Altersgruppen zusammen spielen. In der Jugend waren es bei uns maximal drei Jahrgänge. Des Weiteren wird auch mit einer ganz anderen Härte gespielt. Da hat es schon einige Spiele gedauert, um sich daran zu gewöhnen.

Wie haben Sie Ihre ersten Minuten erlebt, haben Sie schnell die Nervosität ablegen können?

Die Nervosität habe ich in der ganzen Saison nicht abgelegt. Natürlich hat es sich von Spiel zu Spiel ein wenig gebessert. Aber vor jeden Spiel war ich aufgeregt. Im ersten Spiel hatte ich eher damit gerechnet, dass ich nicht eingesetzt werde. Aber als mir der damalige Trainer Jörn Schläger dann Bescheid gab, dass ich mich bereit machen soll, war ich schon ziemlich nervös. Das hat sich im ganzen Spiel auch nicht geändert. Die erste freie Wurfmöglichkeit habe ich sogar verweigert. Den zweiten Wurf habe ich mir dann genommen und mit einem Heber den Ball ins Tor gelegt. Natürlich war ich sehr froh, in meinem ersten Spiel gleich ein Tor zu werfen, aber alleine der Einsatz hat mich erfreut.

Wie wurden Sie in der neuen Mannschaft aufgenommen, gab es Probleme?

In jeder Mannschaft gibt es hin und wieder Probleme oder Auseinandersetzungen. Neu war für mich auch eine gewisse Hierarchie. Die Jüngsten müssen dafür sorgen, dass die Bälle zum Trainingsbeginn in der Halle sind und der Kühlkoffer sowie der Arztkoffer mit zum Spiel kommen. Zur neuen Saison darf ich dann das »«Amt mit Vergnügen an die Jüngeren abtreten.

Mit den beiden Torhüterinnen Antje Herzberg und Stefanie Praetzel stehen bereits zwei Abgänge fest, Weitere könnten folgen. Lothar Goldschmidt wurde für Jörn Schläger als neuer Trainer verpflichtet. Wie sehen Sie den Umbruch zur neuen Saison?

Antje und Steffi waren ein gutes Team. Jeder hat der anderen den Einsatz gegönnt und sich für die Andere gefreut. Es ist schade, dass beide den Verein verlassen haben. Ich wünsche beiden viel Erfolg in den neuen Mannschaften. Mittlerweile sind wir eine sehr junge Mannschaft. Die drittälteste Spielerin ist Jahrgang 1989. Natürlich findet dadurch ein Umbruch statt. Nach den ersten Trainingseinheiten mit Herrn Goldschmidt kann man sagen, dass es, wenn es so weitergeht, eine umkämpfte Saison wird.

Bleibt Ihre sportliche Heimat die Hansestadt Rostock?

Ja, die nächsten zwei Saisons bleibe ich auf jeden Fall in Rostock und auch danach sehe ich keinen Grund, mich von Rostock zu entfernen. Auch wenn ich wollen würde, ist es ziemlich schwer einen neuen Standort mit diesen Gegebenheiten zu finden, da mein Studiengang nur an drei Universitäten in Deutschland angeboten wird. Was die sportlichen Ziele angeht, schaue ich immer von Saison zu Saison. Nachdem ich letztes Jahr die Vorbereitung verpasst habe, will ich sie dieses Jahr auf jeden Fall mitmachen. In der Vorbereitung wird zum einen die Mannschaft geformt und zum anderen eine gewisse Grundlage der Fitness gelegt. Beides ist ziemlich wichtig für die Saison.

Was muss in der kommenden Spielzeit verbessert werden, damit der RHC eine erfolgreiche Saison spielen kann?

Wir müssen auch auf dem Spielfeld zeigen, dass wir eine Mannschaft sind. Dieses Thema wurde schon letztes Jahr erheblich diskutiert und es wird Zeit, dass wir dieses mit der neuen Mannschaft und dem neuen Trainer gemeinsam umsetzen.

Vielen Dank für Ihre Zeit. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute!

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