ÜBERSEEHAFEN/GEDSER. Egal, ob in Hotels oder auf dem Campingplatz: In den ersten sieben Monaten des Jahres 2011 haben laut Statistischem Bundesamt etwa 751.000 Dänen in Deutschland übernachtet – das ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist ein Plus von 2,6 Prozent.
Wohl nicht zuletzt ist dies auch der direkten Verbindung von Gedser nach Rostock zu verdanken. Am vergangenen Samstag feierten Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling und John Brædder, Bürgermeister der süddänischen Kommune Guldborgsund, das 125-jährige Jubiläum der Fährverbindung.
Beide Politiker verwiesen auf die Wichtigkeit der deutsch-dänischen Zusammenarbeit. Die Route Rostock – Gedser sei besonders aus wirtschaftlicher Sicht ein wichtiger Faktor. Rostock positioniere sich schließlich als Logistikdrehscheibe im gesamten Ostseeraum, aber auch Süddänemark werde durch ein Miteinander gefördert.
Die Europäische Union hat das Potenzial der Zusammenarbeit erkannt und unterstützt die Entwicklung durch die Projekte »Baltic Gateway«, »Scandria« und »Interface«. Dank der Mittel aus den Förderprogrammen konnte seit Mai ein regelmäßiger Bus-Shuttleverkehr zwischen dem Rostocker Hauptbahnhof und dem Bahnhof in Nykøbing eingerichtet werden. Die alternative Fährnutzung ohne eigenen PKW konnte somit erheblich erleichtert werden. Über die Fährverbindung kommen jährlich Tausende dänische Touristen und übernachten in den günstig gelegenen Hotels in Rostock.
Die deutsch-dänische Abstimmung über die Nutzung der EU-Gelder hat nach Aussagen beider Bürgermeister somit bereits nach wenigen Monaten positive Ergebnisse hervorgebracht. Dies soll auch in Zukunft geschehen.
Mit dem Neubau der Fährschiffe »Berlin« und »Copenhagen« und den Umbauten an beiden Fährterminals soll die Verbindung in Zukunft noch leistungsfähiger werden. Zwar gibt es seit einigen Wochen Unmut über die Planungen der deutsch-dänischen Reederei »Scandlines«, welche vorsehen, künftig ausschließlich deutsche Besatzungsmitglieder bei den Überfahrten einzusetzen, doch mit einer weiterhin abgestimmten Verwendung der EU-Fördergelder kann die Strecke Rostock – Gedser auch in Zukunft auf beiden Seiten der Ostsee für wirtschaftlichen Aufschwung sorgen.