Asien wurde in den vergangenen Tagen von einem besonders heftigen tropischen Wirbelsturm heimgesucht. Der Taifun Haiyan war einer der stärksten, die je beobachtet wurden. Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net beantwortet die wichtigsten Fragen.
Von DOMINIK JUNG
1. Was ist der Unterschied zwischen einem Taifun, Hurrikan, Zyklon und Orkan?
Wirklich nennenswerte Unterschiede gibt es dabei nicht. Es ist vielmehr der Ort ihrer Entstehung bzw. ihres Auftretens der ihnen den Namen gibt.
Hurrikan wird ein Tropensturm genannt, der sich auf dem Atlantik gebildet hat, Taifun nennt man das ganze, wenn es sich auf dem Pazifik gebildet hat und bei uns in Mitteleuropa nennt man einen schweren Sturm ab einer gewissen Windgeschwindigkeit Orkan.
Ein Zyklon ist ein heftiger Wirbelsturm, der sich in der Regel im Indischen Ozean bildet. Soweit die grobe Unterscheidung.
2. Wie entsteht ein tropischer Wirbelsturm?
Besonders im Spätsommer und Herbst verdunsten große Wassermengen, die dann in der warmen Luft aufsteigen. Diese beginnen sich dann mit der Zeit zu drehen. Eine wichtige Vorraussetzung sind Temperaturunterschiede zwischen dem warmen Meerwasser und kalter Luft in der Höhe.
Heute geht man davon aus, dass das Wasser mindestens eine Temperatur von 26 Grad haben sollte, damit sich ein tropischer Wirbelsturm ausbilden kann.
Ist das Tiefdruckgebiet erst einmal entstanden, dann kann es sich bei seiner Fortbewegung über dem Wasser immer weiter verstärken, wenn die Temperaturunterschiede weiter bestehen bzw. sich noch erhöhen. Ein tropischer Wirbelsturm „rast“ übrigens nicht über das Wasser, sondern er zieht eigentlich relativ gemütlich mit 30 bis 40 Stundenkilometer dahin.
Seine Zuggeschwindigkeit muss man also klar von den INNERHALB des Sturms auftretenden Windgeschwindigkeiten abgrenzen. Diese können weiter über 200 Stundenkilometer erreichen.
3. Wie schnell war der Taifun Haiyan?
Seine Zuggeschwindigkeit betrug 30 bis 40 Stundenkilometer. Die Windgeschwindigkeiten innerhalb des Sturms brachten aber Rekorde. Drei Stunden vor dem Landfall wurde eine einminütige Windgeschwindigkeit von 305 Stundenkilometern gemessen.
Das war damit der stärkste tropische Wirbelsturm, der bisher gemessen wurde. Da der Taifun auch bis kurz vor dem Landgang nichts an seiner Kraft verloren hatte, und er mit 305 bis 315 Stundenkilometer an Land traf, war er auch der stärkste tropische Wirbelsturm im Moment des Landfalls. Bisher hielt dieser Rekord der Hurrikan Camille, der 1969 in Mississippi an Land gegangen war.
4. Welches sind die Hauptgefahren des Taifuns Haiyan gewesen?
Es ist sind nicht allein die Windgeschwindigkeiten das Problem. Ein Hauptproblem ist der heftige und sehr starke Regen. Binnen weniger Stunden kommt es zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen. Diese fordern die meisten Todesopfer.
5. Was passiert nun mit dem Taifun?
In dem Moment in dem der Taifun auf die Küste getroffen ist, hat er sich sehr stark abgeschwächt. Die Reibung über der Erdoberfläche bremst ihn ab, zudem fehlt nun die „Energie“ die ihm das warme Meerwasser gegeben hat. Es wird sich zu einem normalen Tiefdruckgebiet zurückbilden und bald auflösen.
6. Was hat der Klimawandel damit zu tun?
Es ist wie immer: kaum wird auf der Erde ein Ereignis beobachten, welches ja „noch nie“ gab, schon wird wieder über die Ursachen diskutiert. Ebenso schnell landet man dann wieder beim Stichwort „Klimawandel“. „Haiyan war einer der stärksten Taifune, die man beobachtet hat“- das klingt erstmal sehr spannend…aber es fehlt ein wichtiger kleiner Hinweis, nämlich: „seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“.
Und diese regelmäßigen Wetteraufzeichnungen gibt es in Sachen weltweiter tropischer Wirbelstürme erst seit ein paar Jahrzehnten! Wenn wir hier also von dem stärksten Sturm aller Zeiten sprechen…dann sind diese „aller Zeiten“ noch nicht einmal volle 100 Jahre.
Die Erde ist nun aber „schon“ etwas älter als 100 Jahre und wir wissen überhaupt nicht, welche Naturkatastrophen es vor 500 oder 1000 Jahren schon gegeben hat und eben auch nicht welche tropischen Wirbelstürme.
Für die vielen „Klimaexperten“ dieser Erde ist dieses Ereignis natürlich wieder ein gefundenes Fressen, um wieder mächtig auf die Werbetrommel „böser Klimawandel“ zu hauen, dabei kann nicht ein einziger dieser Damen und Herren nachweisen, dass es ähnliche Stürme nicht schon vor etlichen 100 Jahren gegeben hat, geschweige denn das dieser Sturm im Zusammenhang mit einer vom Menschen gemachten Klimaveränderung steht.
Wie hieß es nach den letzten kalten Wintern in Mitteleuropa aus dem Mund der Klimaexperten so schön:
„Ein paar zu kalte Winter sind noch lange kein Indiz für eine Trendwende in Sachen Klimawandel“. Ein einziger größerer Taifun soll nun aber im Umkehrschluss als Bestätigung herhalten? Ein sehr spannender Gedankengang!