Bunt, schrill, laut – der diesjährige CSD bot den Rostockern mal wieder viel Grund zum Feiern. Ob Mann oder Frau, homo-, bi- trans- oder heterosexuell, an dem Umzug zum 11. Christopher Street Day in Rostock nahmen sie alle teil.
Beginn war am Neuen Markt, wo sich ab 13 Uhr auf den Tag eingestimmt wurde und auch ein politisches Programm durfte nicht fehlen. Die zahlreichen Infostände luden zum Diskutieren und Informieren ein. Fast alle großen Parteien waren vertreten, was dem ein oder anderen Passanten sichtlich missfiel. „Das ist ja eine rein politische Geschichte hier, alle auf Wählerfang“, war nur eins der unzufriedenen Kommentare zu Ständen der Linken, Grünen, SPD, FDP und Piraten. Durch Abwesenheit glänzte als einzige die CDU (von den großen Parteien).
Obwohl die wahren Beweggründe der anwesenden Parteien durchaus in Frage gestellt wurden, gilt das Eintreten für die Rechte von Homosexuellen zweifelsfrei den Politikern und ihre Parteien. Mit Plakaten und Bannern mit Putin-Karikaturen und Schriftzügen wie „Liebesgrüße nach Moskau“ zeigten die Rostocker ihre Unterstützung für Homosexuelle speziell in Russland. Ein Protest gegen ein kürzlich verabschiedetes Gesetz, welches positive Äußerungen über Homosexualität gegenüber Minderjährigen strafbar macht. „Bußgeld zahlen, weil man ‚ja‘ sagt zu gleichgeschlechtlicher Liebe? Ein großer Schritt zurück in der Entwicklung. Das ist nicht mehr zeitgemäß!“, findet ein Anwesender, der mit seinem festen Freund den Umzug beobachtet.
Zusammen mit diesen ernsten und viel diskutierten Themen stand der Spaß natürlich an erster Stelle. Laute Musik ertönte aus Umzugswagen, Süßigkeiten, Kondome und Konfetti landeten in der Menge. Auch die Outfits einiger Teilnehmer erzeugten immer wieder Jubelrufe im Publikum.
Die Diskussionen über den strengen Auflagenkatalog der Stadt und die Angst vor schlechtem Wetter waren beim abendlichen Bühnenprogramm längst vergessen.
Ab 22 Uhr darf der diesjährige CSD, der unter dem Motto „Familie ist … Vielfalt! Denn auch WIR SIND gute ELTERN“ stattfand, noch einmal kräftig gefeiert werden – und zwar auf der offiziellen Abschlussparty in den Rathausarkaden.
Sandro
22. Juli 2013 um 15:09
Der moralische Verfall ist eröffnet. Die Institution Familie wird mit der Homoehe ins Lächerliche gezogen. Kinder sind beeinflussbar bzw. lernen durch uns “Vorbildern“, dadurch gerät die Entwicklung ins Absurdum wenn es heißt, wir spielen Vater, Vater, Kind.. und nur deshalb haben sich mehr als 80%!!! der Menschen in Russland FÜR dieses Gesetz ausgesprochen. So was nennt sich Demokratie und nicht das WENIGE Gesetze initiieren, sich gegen die Evolution stellen und behaupten: GLEICHGESCHLECHTLICHE Liebe sei normal!
Martin
23. Juli 2013 um 13:35
Hatten wir eine änhliche Diskussion in unserem eigenen Land nicht schon vor knapp 80 Jahren?! Damals fanden wir die Juden nicht so dufte und wie schlimm das geendet hat müssen wir denke ich nicht weiter diskutieren. Nur weil der strunzdumme Mob in der Überzahl ist hat er nicht automatisch recht. Ich verstehe auch nicht ganz wie die Ausweitung des Ehebegriffs auf gleichgeschlechtliche Paare den heterosexuellen Ehen und Familien in irgendeiner Form Schaden zufügen soll?! Andererseits bin ich natürlich auch kein Schwachkopf wie Sie.