HANSA-VIERTEL. Nachdem Eisbär-Jüngling Blizzard (4) Ende letzten Jahres aus Italien in den Rostocker Zoo kam, wurde er jetzt mit der Eisbärendame Vienna (22) in ein Gehege gelassen. Zwischen den beiden hat’s offenbar gefunkt.
Die Trauer über den Tod von Eisbär Knut (†4) im Berliner Zoo bewegt immer noch viele Menschen. Doch in Rostock hat man sich längst auf eisbärige Frühlingsgefühle eingestellt und hofft auf Nachwuchs. Eisbär Blizzard ist der Neue im Rostocker Gehege. Erst Ende letzten Jahres kam er aus Pistoia. Nun durfe er das erste Mal zu einem Weibchen. »Nach einigen Annäherungsversuchen sind die beiden Tiere seit gestern erstmals gemeinsam auf der Außenanlage des Zoos«, sagt Kuratorin Antje Zimmermann.
Eisbärendame Vienna scheint auf junge Italiener zu stehen und ihr 16 Jahre jüngerer Gefährte auf reife Damen – die beiden haben sich bereits angenähert und miteinander geschmust. Und das ganz zur Freude des Rostocker Zoos. Der hofft nämlich auf süßen Eisbären-Nachwuchs der beiden. Sicher ist der Berliner Zoo mit seinem Knut-Erfolg nicht ganz unschuldig daran.
Eisbärenmännchen werden im Alter von fünf bis sechs Jahren zeugungsfähig, bei Blizzard scheint es schon früher zu klappen. Vienna ist ihm jedoch mit ihren 22 Jahren weit voraus. Weibliche Tiere können bis ins Alter von 26 Jahren trächtig werden – und Vienna hat bereits sechs Geburten hinter sich. Da sie sieben bis acht Monate trächtig sind, kann im Herbst mit Nachwuchs gerechnet werden.
Auch wenn der »Knut-Faktor« aus wirtschaftlicher Sicht durchaus gut für den Rostocker Zoo sein könnte, die Hanseaten wollen den zu erwartenden Nachwuchs auf keinen Fall mit der Flasche aufziehen. In den Wurfboxen sind Kameras installiert, die die ersten kritischen 24 Stunden des Nachwuchses aufzeichnen.
Knut hin oder her – Eisbärenbabys werden auf jeden Fall Besuchermagnet sein und damit auch zusätzliches Geld in die Kassen spülen.