ROSTOCK. Was wir immer öfter auf YouTube zu sehen bekommen, könnte zeitnah auch für unsere Clubs, Diskotheken und Lieblingskneipen gelten.
Musik gilt als geistiges Eigentum. Die Gema – Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte – vertritt als staatlich anerkannte Treuhänderin die Rechte der Musikschaffenden und kümmert sich um die angemessene Entlohnung für die Verbreitung ihrer Werke.
Ab dem 1. April 2013 will die Gema eine neue Tarifstruktur im Veranstaltungssektor zur Anwendung bringen. Dabei sollen vereinfacht zwei Tarife die aktuell geltenden elf ersetzen, womit Einzelfallgerechtigkeit verloren geht.
Die neuen Tarife der Gema, welche diese für 2013 im Veranstaltungsbereich durchsetzen möchte, bedeuten zu allererst vervielfachende Ausgaben für die Betreiber, letztendlich aber wohl auch für uns Besucher. Doch was passiert wenn die Gesellschaft ihre Preise wirklich wie beabsichtigt um 1000% steigert? Veranstalter und Kulturexperten befürchten ein regelrechtes Diskothekensterben.
Und auch die Gerüchte um Schließungen in der Hansestadt halten sich hartnäckig. Dass vor allem die günstigen Studentenclubs mit so erhöhten Ausgaben nicht an ihrem Konzept festhalten können, ist keine schwere Rechenaufgabe. Leider war weder der Studentenkeller noch der ST-Club zu einer offiziellen Stellungnahme bereit, nur die Aussage verschiedener Thekenkräfte, dass die Gema ihre Forderungen sowieso nicht realisieren könne, sollte etwas Ruhe schaffen.
Am 6. September werden in vielen deutschen Städten Clubbetreiber und Veranstalter auf die Straße gehen um erneut zu demonstrieren und vor Gema-Niederlassungen zu protestieren. Auch in Berlin sind Kundgebungen und Straßenzüge geplant.
Also, wer noch nichts anderes vor hat, bedenke: Am Ende heißt es vielleicht auch vor deiner Lieblingsdisco: Dieser Club ist in deinem Land leider nicht verfügbar.