›Environmental Engineering‹ verzögert sich weiter

Viele Studenten der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät (AUF) haben sich für den Bachelor-Studiengang ›Landeskultur und Umwelt‹ eingeschrieben, in der Hoffnung im Anschluss direkt den entsprechenden Masterstudiengang belegen zu können. Der läuft nun aus und ein Ersatz ist noch nicht vorhanden.

Im Wintersemester 2009/2010 begann der letzte Bachelor-Jahrgang in dem Fach ›Landeskultur und Umweltschutz‹ (LKU) sein Studium, nun läuft auch der Masterstudiengang endgültig aus. In dem Studiengang, der sich inhaltlich mit der nachhaltigen Nutzung des ländlichem Raum durch den Menschen beschäftigt, wurden naturwissenschaftliche und ingenieurswissenschaftliche Kompetenzen vermittelt. Die Studenten sollten dadurch befähigt werden, sich bei der Gestaltung, Nutzung und Entwicklung des ländlichen Raumes planerisch einzubringen. Nun jedoch möchte die Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät auf Empfehlung des Wissenschaftsrates das Profil der Fakultät ändern und den Studiengang auslaufen lassen. Bisher war die Universität Rostock die einzige Uni, die einen derartigen Studiengang anbot. Der Studiengang erfreute sich bisher großer Beliebtheit.

Natürlich sollen die Bachelorstudenten, die nun schon einmal mit ›Agrar- und Umweltschutz‹ begonnen haben, auch eine Möglichkeit bekommen, einen Masterstudiengang zu belegen. Nur: der ist noch lange nicht fertig. 18 Monate, bevor der Studiengang angeboten werden kann, muss der Studiengang zur Genehmigung im Landesbildungsministerium in Schwerin eingereicht werden, 15 Monate vor Immatrikulation müssen die wichtigsten Papiere dem Bildungsministerium vorliegen. Doch der genaue Stand des neuen Studiengangs ist noch nicht bekannt, die Angst unter den Studenten am Ende ihres Bachelors keine Option für eine Fortsetzung ihres Studiums zu haben, ist angesichts dessen nicht gerade gering. Auf Initiative der Fachschaftsräte der AUF forderte deswegen der Studentenrat der Universität Rostock auf der gestrigen Sitzung einstimmig eine Stellungnahme zum Stand des neuen Studiengangs von der AUF ein. Für eine Stellungnahme gegenüber dem ROSTOCKER JOURNAL war niemand zu erreichen, eine Mitarbeiterin des Studiensekretariats der AUF bestätigte jedoch, dass der M.A. ›Landeskultur und Umweltschutz‹ nun endgültig auslaufe.

Bis zur Schaffung des neuen Masterstudienganges zur Schliessung dieser Lücke ist es aber noch ein weiter Weg. Die Kommission ›Studium und Lehre‹, die mit der Ausarbeitung des neuen Studienganges mit Namen ›Environmental Engineering‹ betraut ist, ist anscheinend uneins über die konkrete Gestaltung der Modulzusammenhänge. Außerdem wurde die Arbeit an dem Studiengang zwischenzeitlich aus nicht bekannten Gründen unterbrochen.

Nun droht die Zeit für die Genehmigung des neuen Studiengangs bis zum Wintersemester 2011/12 knapp zu werden, viele Bachelorabsolventen droht dann ein Bruch innerhalb ihrer Ausbildung, vielleicht sogar die Arbeitslosigkeit. »Noch kann man es rechtzeitig schaffen« meinte Robert Glaser, der seit anderthalb Jahren im Fachschaftsrat Landeskultur und Umweltschutz aktiv ist, »aber dafür müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen.« Bisher scheint das so nicht geschehen zu sein, denn Glaser fügt hinzu: »Im Interesse der Studierenden sollten die eigenen Befindlichkeiten außer acht gelassen werden, um den Master endlich einzuführen!« Glaser bemängelt außerdem die seiner Meinung nach zu geringe Beteiligung der Studenten an der Ausarbeitung des neuen Studiengangs.

Ob der »Environmental Engineering« vielleicht doch noch rechtzeitig per Schnellverfahren durchgewunken wird, ist weiterhin fraglich, erscheint jedoch unwahrscheinlich. Die Studenten der AUF müssen nun wohl oder übel auf eine Stellungnahme der Kommission Studium und Lehre warten. Planungssicherheit sieht anders aus, vielleicht hätte ja die Fakultät etwas großzügiger planen sollen, bevor sie übereilt Studiengänge auslaufen lässt ohne das ein neuer zur Verfügung steht.

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