Zum dritten Mal innerhalb von drei Wochen hat die NPD versucht eine Kundgebung in Rostock abzuhalten. Nachdem sie die letzten zwei Male am Neuen Markt mit ihrem Wahlkampftruck Station machte, zog sie es diesmal vor auf dem Universitätsplatz Halt zu machen. Die Polizei hatte, wie schon bei dem zweiten Auftritt der NPD und nach den Angriffen von Gegendemonstranten beim ersten Auftritt der Rechtsradikalen, den Platz weiträumig mit Gittern und und Polizeiwagen abgesperrt– sogar so weit, dass die Touristeninformation und der Vodafone-Shop für Passanten nicht zu erreichen waren.
Der heutige Auftritt der NPD stand im Kontext ihrer „Deutschlandtour“, bei der die NPD im Zuge des Bundestagswahlkampfes über 50 Städte besuchen will. Doch auch dieses Mal konnte wohl kein Zuhörer erreicht werden, und dies lag nicht nur an den zahlreich anwesenden Gegendemonstranten, die sich wieder aus einer Vielzahl von Parteien, Organisationen und Gruppierungen wie den Grünen, den Jusos, der Linkspartei, Bunt statt Braun und Privatpersonen zusammensetzte. Denn zu den rund 300 Gegendemonstranten kam noch das Versagen der eigenen Lautsprechertechnik. Bereits nach 15 Minuten Rede, es sprach gerade NPD-Chef Holger Apfel, versagte die Beschallungsanlage und ließ den sächsischen Abgeordneten verstummen. Erst nach einer Dreiviertelstunde griff noch einmal Udo Pastörs kurz zum Mikrofon, doch seine Worte über eine kleinere Lautsprecheranlage auf dem Truck gingen erst Recht im Lärm der Gegendemonstranten unter. Um 11:20 Uhr verließ der NPD-Konvoi dann wieder unter Polizeischutz den Universitätsplatz.