Fall Backhaus: Ein Schlag ins Wasser? – Einstellung des Verfahrens beantragt

Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD). Foto: BOBO11 (CC-BY-SA)

Am heutigen Tag hat die anwaltliche Vertretung von Landwirtschaftsminister Till Backhaus die Einstellung des Verfahrens gegen seinen Mandanten wegen einer angeblichen begangenen Körperverletzung beantragt.

Von OLIVER DÖHRING

Im Zuge einer angeblichen tätlichen Auseinandersetzung bei einem Verkehrunfall hatte das vermeintliche Opfer, der Rentner Bernd Seibel, behauptet, von Minister Backhaus geschlagen worden zu sein. Er hätte, so Seibel, von Backhaus unvermittelt einen Kinnhaken (Schlag ins Gesicht, von dem er sogar kurz benommen war) bekommen.

Später berichtete Seibels juristische Vertretung, „Staranwalt“ Dr. Peter-Michael Diestel, vor laufenden Kameras noch: „Mein Mandant hat schwere Hämatome im Gesicht!“

Ein Gerichtsmedizinisches Gutachten der Universitätsklinik Rostock (erstellt von zwei unabhängigen Ärzten) bestätigt indes das komplette Gegenteil!

Laut dem unabhängigen Gutachten hat Rentner Seibel keinerlei Verletzungen im Gesicht. Es konnten weder an der Gesichthaut, noch am Kiefer, an den Zähnen auch nicht an den empfindlichen Schleimhäuten Verletzungen festgestellt werden. Für einen von Rentner Seibel behaupteten Dauerschmerz konnte im gesamten Kopfbereich keine Ursache gefunden werden.

Darüberhinaus hat mittlerweile auch ein Augenzeuge ausgesagt, dass er während der Auseinandersetzung keinen Faustschlag gesehen habe.

Laut Informationen des ROSTOCKER JOURNALs sollen nun möglicherweise Ermittlungen gegen Seibels Ärztin eingeleitet werden. Es soll die Frage geklärt werden wie attestierte „schwere Gesichtsverletzungen“ in nur 2 Tagen gänzlich verschwinden können.

Vorangegangen gab es auch in den Medien mehr und mehr Zweifel an den Darstellungen des Rentners: Angebliche Beweisfotos der Hämatome wurden von Journalistenkollegen „eher als Sonnenbrand“ bezeichnet. Und auch bei den nachfolgenden TV Auftritten waren beim „Opfer“ keine „schweren Hämatome“ sichtbar.

Oliver Döhring volontierte beim Süddeutschen Verlag, war akkreditierter Journalist am Deutschen Bundestag, arbeitet für mehr als zehn deutsche Radiostationen und kam im Juli 2013 als Editor-at-Large zum ROSTOCKER JOURNAL.

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