Hanse Sail verzichtet auf Salutschüsse

STADTHAFEN/WARNEMÜNDE. Wenn am morgigen Donnerstag um 17 Uhr die 21. Hanse Sail offiziell durch den Ministerpräsidenten Mecklenburg-Vorpommerns, Erwin Sellering (61, SPD), in Rostock eröffnet wird, dann geschieht dies leiser als in den Jahren zuvor. So verzichten die Veranstalter aus Rücksicht auf die jüngsten Geschehnisse in Norwegen auf Salutschüsse während der Eröffnungszeremonie.

Zu dieser findet sich nicht nur Hanse Sail-Schirmherr Sellering auf der Bühne des NDR ein, sondern neben Oberbürgermeister Roland Methling und weiteren Vertretern von Stadt und Marine auch der Gesandte der Botschaft des Königreichs von Norwegen, Dag Stangnes. »Wir reagieren mit dem Verzicht auf die Eröffnungsböllerschüsse und mit besinnlichen Worten des Gedenkens auf die jüngsten schrecklichen Ereignisse in unserem diesjährigen Partnerland Norwegen«, so Roland Methling.

Das Königreich ist in diesem Jahr ganz besonders präsent. Mit der »Sørlandet«, ein 1927 erbautes und heute ältestes aktiv segelndes Vollschiff, sendet Norwegen eine imposante Botschafterin nach Rostock. Doch auch das weltbekannte Filmschiff »Bounty« aus den USA erfreut Veranstalter und Gäste der Hanse Sail gleichermaßen. Beide Schiffe sind Symbol für den Erfolg des beliebten Großereignisses. Tausende Besucher strömen zu den großen Windjammern, die aus aller Welt nach Rostock gekommen sind. »Darunter ist auch die »Gorch Fock«, die ebenso die engen Beziehungen zwischen der Deutschen Marine und der Hanse Sail dokumentiert, wie der Absprung der Waffentaucher mit Flaggen im Rahmen der Eröffnungszeremonie«, so Holger Bellgardt, Leiter des Sail-Büros.

Mit der feierlichen, aber in diesem Jahr auch bedachten Eröffnung startet Rostock in ein abwechselungsreiches Wochenende. Ein vielfältiges Markt- und Kulturprogramm steht Einwohnern und Gästen ebenso zur Verfügung, wie aufregende Törns auf Traditionsschiffen oder aber »Open Ship«-Angebote, beispielsweise auf der »Gorch Fock« in Warnemünde oder der »Bounty« im Stadthafen.

So haben zahlreiche Besucher im Traditionsschiff im IGA-Park nicht nur die Möglichkeit, Sonderausstellungen von Schiffs- und Modellbauern zu betrachten, sondern auch Gelegenheit, im Rathaus und am Alten Strom in Warnemünde japanische Seeleute kennen zu lernen. Diese stellen unter dem Motto »Beyond the Horizon« zahlreiche selbstgemachte Fotografien aus und berichten mit persönlichen Anekdoten von ihren Erlebnissen.

Das machen auch Norbert und Antje Wedler – zwei waschechte Rostocker, die auf hoher See das Abenteuer einer Weltumseglung erlebt haben. Sie berichten täglich zwischen 11 und 14 Uhr in der Bootshalle des Rostocker Segelclubs im Stadthafen in einer Multivisions-Show von ihrer Reise.

Vor sich haben am Samstag (20.30 Uhr) drei Chöre in der Rostocker Marienkirche ihre Premiere zur ersten Liederregatta. »Luv un Lee«, »Celebrate« und »Der Montagschor« bringen in einem zweistündigen Programm ein maritimes Musik-Highlight auf die Bühne, um zu zeigen, dass eine Hanse Sail mehr ist als nur Kirmesflair. Zum zweiten Mal wird dann bereits die »Hanse Sail Sky Night« zelebriert. Im Hotel »Neptun« moderieren Christoph Schumann und Sail-Chef Holger Bellgardt das abendliche Auslaufen der Traditionsschiffe.

Bevor die Segler dann endgültig in See stechen, wird mit dem Shanty-Hafenkonzert am Sonntag um 10.30 Uhr schließlich das Finale der 21. Hanse Sail eingeläutet. Ein Großereignis der Sonderklasse findet damit dann sein Ende. Unterstützt durch viele ehrenamtliche Helfer und großzügige Sponsoren wird man auch in diesem Jahr hunderttausende Besucher ein einzigartiges Erlebnis bieten. Geeint sind Veranstalter und Helfer in diesem Jahr jedoch nicht nur im Hinblick auf den Wunsch einer erfolgreichen Hanse Sail, sondern auch im Gedenken an die Opfer des Massakers in Norwegen.

Weblink:
www.hansesail.com

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