Hoher Besuch in der Ulmenstraße

ROSTOCK. Am Donnerstag, dem 25.10.2012, konnte sich die Universität Rostock in ihrem Standort Ulmenstraße 69 über hohen diplomatischen Besuch freuen. Der ehemalige pakistanische Botschafter in Deutschland, seine Exzellenz Shahid Kamal, absolvierte seinen inzwischen dritten Besuch in Rostock und sprach dabei zu Studenten der Universität über die Zukunft von Pakistan und die Probleme mit der Nachbarschaft zu Afghanistan.

Hauptanlass für das Vortragsthema: der planmäßige Abzug der NATO-Truppen im Jahr 2014. Im Laufe der Rede warf der ehemalige Botschafter fünf Fragen auf. Darunter die, ob die afghanische Regierung auch nach dem Truppenabzug die Sicherheit aufrechterhalten würde oder die Frage, wer die Finanzierung der diversen Hilfsprojekte in Afghanistan weiter finanzieren wird, sobald die NATO sich zurückzieht. Laut Kamal ist die vorgegebene Strategie der NATO in Afghanistan gescheitert.

Zum Schluss seines Vortrages schloss er mit dem Hinweis, dass die komplette afghanische Bevölkerung, die jünger als 30 Jahre ist, nichts als Krieg im eigenen Land kennt. Im Anschluss an die Rede stellte sich Kamal den Fragen der Studenten. Er klärte über die Beziehungen zwischen Pakistan und Afghanistan, die Rolle Russlands im Afghanistankrieg und Problem des Drogenanbaus in Afghanistan auf. Zum Gespräch kam auch das Problem mit den Taliban, welche Kamal mit einem Virus verglich. Die Frage nach der pakistanischen Atompolitik beantwortete er mit der Weigerung Indiens nach einer Zusammenarbeit zur Schaffung eines atomwaffenfreien Südasiens. 

Das letzte angesprochene Thema waren die verschiedenen Möglichkeiten der Lokalregierungen in Afghanistan Vertrauen innerhalb der Bevölkerung zu schaffen. Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Shahid Kamal bei anwesenden Studenten für ihr Kommen und wies darauf hin, dass schon die Investition eines Bruchteils des Militärbudgets der USA in die Bildung in Afghanistan dem Land eine Zukunft garantieren würde.

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