Vom 3. bis 7. August 2013 findet an der Universität Rostock die Jahrestagung der internationalen Willi-Hennig-Society statt. Die 1980 in den USA gegründete Willi-Hennig-Society, die die renommierte Zeitschrift „Cladistics“ herausgibt, tagt damit erst das zweite Mal in Deutschland.
Zu der Veranstaltung werden 80 Teilnehmer aus 17 Ländern erwartet. „Uns freut die große Internationalität der Teilnehmer“ so Ko-Organisator Christian Wirkner von der Rostocker Zoologie. Besondere Schwerpunkte der Tagung, sind Evolutionäre Morphologie, Biogeographie und Phylogenomik. Dabei kommen zoologische und botanische Aspekte gleichermaßen zum Tragen. Besonderer Anlass ist der 100. Geburtstag des Namenspatrons der Gesellschaft, des deutschen Insektenkundlers Willi Hennig (1913 – 1976).
„Willi Hennig hat die biologische Systematik revolutioniert und aus ihr eine harte Naturwissenschaft gemacht“, so der Rostocker Zoologieprofessor Stefan Richter, auf dessen Einladung die Gesellschaft in Rostock zusammenkommt. Hennigs Erkenntnis, dass nur eine reale (stammesgeschichtliche) Verwandtschaft Kriterium einer Klassifikation sein darf, hat sich allgemein durchgesetzt. „Heute sind es überwiegend genomische Daten, die zur Rekonstruktion der Evolution herangezogen werden, aber auch die Morphologie hat ihre Bedeutung für das Verständnis der Vielfalt des Lebens keineswegs verloren“, so Richter, der auch Mitglied des Vorstandes der Hennig Society ist.
Ein Höhepunkt der Tagung stellt der Vortrag des Harvard Professors Gonzalo Giribet, einer der profiliertesten Systematiker weltweit, dar, der die neusten Erkenntnisse zur Evolution des Tierreiches präsentieren wird (öffentlicher Vortrag in englischer Sprache am Sonntag, dem 4. August 2013 um 19:00 Uhr im Barocksaal der Stadt Rostock)