Kaffee aus Rostock und Umgebung: Kleine Röstereien auf dem Vormarsch

Kaffee-Liebe. Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

Kaffee-Liebe. Foto: Katharina Wieland Müller  / pixelio.de

Kaffee aus Deutschland? Dass das „braune Gold“ hierzulande nicht wächst, sollte jedem klar sein. Doch bevor man Kaffee trinken kann, muss er geröstet werden – und das geschieht seit jeher auch in Deutschland.

Die Marktführer Tchibo (mit Eduscho) aus Hamburg und die Bremer Jacobs Gruppe sind jedem ein Begriff. Doch auch kleinere Röstereien sind auf dem Vormarsch. In Rostock zum Beispiel das Kaffeelager Rostock mit seinem Ronja Kaffee, oder, unweit von Rostock entfernt in Bargeshagen, die Traditionsrösterei Brack.

Echte Kaffeegourmets schätzen die Sorten der kleinen Röstereien. Denn wie so oft, geht bei der Massenproduktion auch immer ein klein wenig Qualität verloren. Das soll nicht etwa heißen, dass das Ausgangsmaterial, sprich die Bohnen, schlecht wären. Doch vor allem in Bezug auf das Röstverfahren gibt es einen gewaltigen Unterschied zwischen großen und kleinen Röstereien wie denen von Ronja oder Brack Kaffee.

Denn der meist im Supermarkt vertrieben Kaffee aus Großröstereien wird besonders schnell und in großen Behältnissen geröstet. Bis zu einer halben Tonne werden innerhalb von zwei bis fünf Minuten bei 600 bis 800 Grad schockgeröstet.

Aufgrund dieses sehr zeitsparenden Verfahrens werden die Bohnen allerdings nicht besonders gleichmäßig geröstet. Außen sind sie oftmals fast schon etwas verkohlt, aber im Inneren noch ein wenig zu „roh“. Dadurch können sich die sogenannten Chlorogensäuren nur schwer abbauen und bleiben der Bohne erhalten.

Das führt dann zu den bei vielen durch Kaffeekonsum ausgelösten Magenschmerzen. Die sollten bei einem schonenden Trommelröstverfahren, wie es bei kleineren Röstereien der Fall ist, nicht entstehen.

Das dauert zwar um einiges länger, da man je nach Trommel nur etwa 30 Kilo bei circa 200 Grad röstet, schmeckt allerdings wesentlich besser und ist um einiges bekömmlicher.

Die Bekömmlichkeit hat übrigens nichts mit der Zubereitung des Kaffees zu tun. Selbst bei einer herkömmlichen Filterkaffeemaschine, wie man sie hier findet, ist der Kaffee sehr magenverträglich. Vorausgesetzt natürlich, man verwendet die richtige Bohne. Filterkaffee hat im Übrigen immer noch einen Markanteil von 80 Prozent in Deutschland, auch wenn der Espresso seit Ende der neunziger Jahre immer beliebter wird. Letzten Endes ist es eine Gewohnheits- oder Geschmacksfrage. Espresso ist eben einfach wesentlich kräftiger im Geschmack und beinhaltet mehr Koffein, ist aber nicht unbedingt verträglicher als ein guter Filterkaffee.

Wer sich selbst von diesen Fakten überzeugen möchte, der stattet am besten der Ronja Espresso Bar in der Doberaner Straße 158 einen Besuch ab. Wer mehr zu Herstellung wissen möchte, kann sich unter der Telefonnummer 038203-775840 auch für eine Führung inklusive Verköstigung in der Kaffeerösterei Brack anmelden.

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