ROSTOCK. Nach der skurrilen Kündigung per SMS beim Rostocker Radiosender »Ostseewelle« wechselt Moderator Oliver Döhring nun zum Schweriner Mitbewerber »Antenne MV«. Er nimmt das Comedy-Format Kleiner Nils mit. Seit heute Morgen läuft es dort.
Im Januar trennte sich der Privatsender »Ostseewelle Hit-Radio Mecklenburg-Vorpommern« plötzlich von seinem Sprecher Oliver Döhring (42) – zunächst einfach per SMS! Er lieh seine Stimme den beliebten Spaß-Formaten Kleiner Nils und Opa Kurt.
»Begründet wurde die Kündigung damit, dass ich angeblich nicht planbar, unpünktlich und unzuverlässig bin. Das kann ich nicht nachvollziehen«, sagt Döhring. »Ostseewelle«-Chef Timo Sperke sagt, man gehe nach einer gewissen Zeit einfach getrennte Wege.
Das Kapitel »Ostseewelle« ist bei dem Rostocker Döhring nun endgültig beendet. Ab heute laufen die Telefonstreiche des Kleinen Nils beim Konkurrenten »Antenne MV«. Programmdirektor Peer Wellendorf (32): »Wir halten den Kleinen Nils für ein sehr gutes Comedy Format. Er ist im Land sehr beliebt. Schön, dass wir ihm jetzt bei uns eine neue Heimat geben können.« Und Opa Kurt? »Dazu gibt’s derzeit keine Gespräche. Aber man soll ja niemals nie sagen…«
Döhring: »Ich wollte einfach weiterhin hier im Land bleiben, deswegen bin ich nach meiner Kündigung zu Antenne gewechselt.«
Laut Marktanlalyse 2011 Radio I liegt »Ostseewelle« mit durchschnittlich 147.000 Hörern pro Stunde (Montag bis Freitag) vor »Antenne MV« mit 83.000. Das sind 4,5 beziehungsweise 5,7 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr (ma 2010 Radio I Update). NDR 2 liegt aktuell bei 41.000 Hörern (+ 17,1 Prozent). In der werberelevanten Zielgruppe (14 bis 49 Jahre) liegt »Ostseewelle« bei 108.000 und »Antenne MV« bei 51.000 Hörern. Bei dieser Zielgruppe legte »Antenne MV« zum Vorjahr sogar 6,3 Prozent zu, »Ostseewelle« verlor um 5,3 Prozent.