Rostock ist nach wie vor beliebt. Seit 2002 steigen die Einwohnerzahlen. Nun hat die Stadt die Broschüre »2010 im Überblick« mit aktuellen Einwohnerzahlen herausgegeben. Demnach ziehen Menschen in den Stadtteilen Stadtmitte, Schmarl und Toitenwinkel zu, während Hansaviertel, Warnemünde und Biestow Einwohner verlieren.
Laut Einwohnermelderegister waren in der Hansestadt Rostock am 31. Dezember 2010 insgesamt 200.621 Personen mit Hauptwohnung und weitere 6.945 Personen mit Nebenwohnung gemeldet. Trotz des Geburtendefizits steigt die Einwohnerzahl. Das liegt vor allem an dem positiven Wanderungssaldo. Heißt: Mehr Menschen ziehen nach Rostock als weg. Im Jahr 2010 zogen insgesamt 11.593 Personen in die Hansestadt Rostock, während 10.103 Personen sie wieder verließen. 2010 wurden rund 1.800 Geburten gezählt.
Bei den einzelnen Stadtteilen sieht das schon wieder anders aus. Eine Steigerung der Bevölkerungszahl gegenüber dem Vorjahr wurde vor allem in folgenden Stadtbereichen erreicht: Stadtmitte mit einem Plus von 277 Personen vor allem durch positiven Geburtenüberschuss und positiven Wanderungssaldo über die Stadtgrenze, Schmarl mit 249 Personen vor allem durch einen positiven Wanderungssaldo über die Stadtgrenze und Toitenwinkel mit einem Plus von 196 Personen ausschließlich durch positiven Wanderungssaldo über die Stadtgrenze.
Die größten Einwohnerverluste verzeichneten dagegen nachfolgende Stadtbereiche: Warnemünde mit einem Minus von 114 Personen vor allem durch höhere Sterberate aufgrund des hohen Durchschnittsalters, das Hansaviertel (- 41 Personen) vor allem durch negativen Wanderungssaldo über die Stadtgrenze und Biestow mit einem Verlust von 32 Personen ausschließlich durch negativen Wanderungssaldo über die Stadtgrenze.
KTV ist jüngster Stadtteil
Die unterschiedliche Altersstruktur in den Stadtbereichen wirkte sich besonders auf die Geburten- und Gestorbenenzahlen aus. Die Kröpeliner-Tor-Vorstadt ist der jüngste Stadtbereich mit einem Durchschnittsalter von 36,4 Jahren. Mit 232 Babys im Jahr 2010 steht die Kröpeliner-Tor-Vorstadt bei der Geburtenzahl an zweiter Stelle nach Stadtmitte mit 234 Geburten. Im Zentrum beträgt das Durchschnittsalter 38,5 Jahre.
Wie auch in den Vorjahren lebten in Warnemünde im Durchschnitt die ältesten Einwohner Rostocks. Das Durchschnittalter liegt dort bei 53,2 Jahren. Die Südstadt ist der zweitälteste Stadtbereich mit einem Durchschnittsalter von 51,6 Jahren.
2010 waren die Rostockerinnen und Rostocker innerhalb der Stadtgrenze relativ mobil, denn rund 15.100 Einwohnerinnen und Einwohner, rund acht Prozent, suchten sich innerhalb der Hansestadt eine neue Wohnung.
Arbeitslosenquote von 13,3 Prozent
Ende Dezember 2010 waren in der Hansestadt Rostock 13.600 Personen arbeitslos. Das waren 399 Personen mehr als Ende Dezember 2009 und entsprach einer Arbeitslosenquote aller zivilen Erwerbspersonen von 13,3 Prozent (Vorjahr 13 Prozent). Davon sind 23,1 Prozent (Vorjahr 23 Prozent) Langzeitarbeitslose.
2010 stieg in Rostock im Verarbeitenden Gewerbe mit 50 und mehr Beschäftigten trotz sinkender Beschäftigtenzahlen der Gesamtumsatz um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis.
Das vergangene Jahr ist im Bauhauptgewerbe mit 20 und mehr Beschäftigten eine weitere Senkung des Umsatzes um 3,8 Prozent und der Beschäftigten um 3,4 Prozent gegenüber 2009 zu verzeichnen.
Dagegen konnte das Ausbaugewerbe mit mindestens 20 Beschäftigten der Hansestadt eine kräftige Umsatzsteigerung von rund 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielen. Der Gesamtumsatz betrug 57,7 Millionen Euro. In diesen Betrieben waren im Jahresdurchschnitt insgesamt 508 Personen beschäftigt, das waren 90 Personen oder 21,5 Prozent mehr als 2009.
Der Wohnungsbestand in der Hansestadt Rostock stieg auch 2010 auf insgesamt 117.163 Wohnungen weiter an. Der Wohnungsneubau im Jahr 2010 vollzog sich vor allem in den Stadtbereichen Kröpeliner-Tor-Vorstadt, Brinckmansdorf und Reutershagen.
Der Güterumschlag im Rostocker Seehafen erreichte im Jahr 2010 ein Volumen von insgesamt 19,5 Millionen Tonnen. Nachdem 2009 der Hafenumschlag stark zurückgegangen war, stieg er 2010 wieder deutlich um zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr, erzielte damit aber noch nicht das Spitzenvolumen von 2008.
Im Tourismus erreichte die Hansestadt Rostock 2010 ein Rekordergebnis. In allen Beherbergungsbetrieben mit neun und mehr Gästebetten (einschließlich Camping) wurden 2010 insgesamt 594.554 Besucher mit 1.530.961 Übernachtungen registriert. Damit ist eine Steigerung der Besucherzahl um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.
Die Zahl der in den Kindertagesstätten betreuten Kinder ist auch 2010 weiter angestiegen. Insgesamt waren 10.921 Rostocker Kinder angemeldet, 417 Kinder mehr als ein Jahr zuvor.
Mehr Schüler und Studenten
Im aktuellen Schuljahr 2010/2011 lernen 15.384Schüler an 50 allgemeinbildenden Schulen in der Hansestadt. Nach jahrelangem Rückgang und einem leichten Anstieg im Schuljahr 2009/2010 erhöhte sich die Zahl der Mädchen und Jungen, die eine allgemeinbildende Schule besuchen, um 450 Kinder oder drei Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Zum aktuellen Wintersemester 2010/2011 sind an der Universität und den Hochschulen in der Hansestadt Rostock 16.176 Studenten eingeschrieben, 1,3 Prozent mehr als im Wintersemester des vorangegangenen Jahres. Die Zahl der Studenten in Rostock erreichte damit seit 1990 einen neuen Höchststand, aber es rücken deutlich weniger Studienanfänger als im Vorjahr nach.
• Die Broschüre »2010 im Überblick« kann für ein Entgelt von zehn Euro (bei Postzustellung zzgl. Porto) bzw. als Datei (PDF) für 9 Euro beim Hauptverwaltungsamt in der Kommunalen Statistikstelle bezogen werden: Telefon 0381 381-1190, Fax 0381 381-1910, E-Mail: statistik@rostock.de. Ein
Direktbezug ist bei der Kommunale Statistikstelle in der St.-Georg-Str. 109 / Haus I, Zimmer 3.06 möglich, aber auch eine Bestellung per Post an folgende Adresse: Hansestadt Rostock, Hauptverwaltungsamt, Kommunale Statistikstelle, 18050 Rostock.
Die amtliche Bevölkerungszahl wird vom Statistischen Amt Mecklenburg-Vorpommern ermittelt und der Hansestadt Rostock übermittelt. Diese Daten werden in Mecklenburg-Vorpommern nur ohne Namen und Adressen als anonymisierte Angaben erfasst und anhand der Zu- und Wegzugsmeldungen sowie der Geburten- und Sterbefallmeldungen fortgeschrieben.
Allein die amtliche Bevölkerungszahl ist ausschlaggebend dafür, welche finanziellen Mittel der jeweiligen Gebietskörperschaft im Rahmen des Finanzausgleichgesetztes Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung gestellt werden können.
Für die Hansestadt Rostock betrug die amtliche Einwohnerzahl am 31. März 2010 genau 201.466 Einwohnerinnen und Einwohner.
Vorläufige Einwohnerdaten, wie oben verwendet, basieren auf den Angaben des Melderegisters. Diese unterscheiden sich jedoch teilweise nicht unerheblich zu den Zahlen der amtlichen Bevölkerungsstatistik. Für die Hansestadt Rostock lag diese Abweichung zwischenzeitlich bei über 2.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Im Melderegister der Kommune werden alle Meldungen sofort bestandswirksam. Bis zum 31. Mai 2004 bestand eine Ab- und Anmeldepflicht für alle Bürger, seit Juni 2004 ist nur eine Anmeldung erforderlich. Auf die Zahlen aus dem Melderegister kann dennoch nicht verzichtet werden, da sie eine kleinräumige Betrachtung, zum Beispiel nach Ortsteilen und Straßenzügen, sowie geschlechterbezogene Daten ermöglichen.
Der Zensus 2011 wird auch die neue amtliche Bevölkerungszahl ermitteln. Grundlage dafür sind die Melderegisterzahlen. Diese werden mit verschiedenen anderen Registern abgeglichen. Zusätzlich erfolgt eine etwa zehnprozentige Stichprobenerhebung, die der Kontrolle und eventuellen Bereinigung der Registerzahlen dient.