Am Freitag versteigerte der Elvis-Presley-Club Mecklenburg-Vorpommern etliche Souvenirs des verstorbenenen Künstlers – zugunsten der Kinderkrebshilfe.
„Wer bietet fünf?“, ruft Maik Ross (33) in den Raum. Sofort schnellen Hände nach oben. „Sechs? Sieben? Acht?“ Der Moderator bei Ostseewelle Hit-Radio Mecklenburg-Vorpommern versteht es, vor Publikum zu sprechen. „Neun? Zehn? Zehn zum… Elf!“. Euro für Euro gehen die Gebote nach oben. Schließlich ist die Auktion in der „Schallmauer“ für einen guten Zweck. In der Stammkneipe des Elvis-Presley-Clubs Mecklenburg-Vorpommern wird für die Kinderkrebsstation des Universitätsklinikums gesammelt.
Hier gehen wertvolle Souvenirs des verstorbenen Superstars unter den Hammer. Signierte Bücher, CDs, Platten, DVDs. Das Prunkstück des Abends jedoch thront auf einem mit rotem Samt überdeckten Podest.
Es ist ein originales Likör-Kristallglas von Elvis Presley. Möglicherweise hat er selbst aus diesem getrunken. In jedem Fall aber stammt es aus dem Haushalt des Künstlers. Das beweist das Echtheitszertifikat, das direkt daneben platziert ist.
Es soll ebenfalls für die Kinderkrebsstation unter den Hammer gehen. Ross hofft, damit um die 400 Euro einzusammeln. „Ich habe fünf davon. Von dem kann ich mich trennen. Es ist ja für einen guten Zweck.“ Damals hat er 1700 Euro für das Geschirr bezahlt. Ein Freundschaftspreis. Der Moderator und Elvis-Fan hat gute Kontakte.
Oliver Titzler (28) ist mit seiner frisch vermählten Frau Aline (27) aus Sassnitz angereist. Ein langjähriger Elvis-Fan. „Ich habe ein ganzes Regal mit Platten voll“, erzählt er stolz. Er reiste schon durch ganz Deutschland, um andere Sammlungen zu sehen. Das junge Paar will bald eine „Südstaaten-Tournee“ durch die USA antreten. Aline ist auch Elvis-Fan. Sagt sie jedenfalls. Zögerlich. Während ihr Mann fleißig mitbietet, schaut sie zu. Ob sie Angst um das Familienvermögen hat? Wer weiß.
Ihr Mann jedenfalls versteht sich als guter Mitbieter. Macht ein Schnäppchen nach dem anderen. Sein größter Coup gelingt ihm aber erst ganz am Ende, gegen Mitternacht.
Das Kristallglas von Elvis (Startgebot 50 Euro) geht „Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten“ für läppische 150 Euro an Titzler. Jetzt steht es im Elvis-Schrank der Familie. „Das war wirklich ein Schnäppchen“, meint Oliver.
Für Maik Ross dennoch ein Riesen-Erfolg. „Der Abend war fantastisch. Insgesamt konnten wir glatte 900 Euro für die Kinderkrebshilfe erzielen.“ Das Bierglas mit den Scheinen und Münzen wollen sie, so wie es ist, an das Uniklinikum übergeben. Seit 2007 konnten bei der jährlichen Auktion vor Weihnachten fast 8000 Euro an die Kinderkrebsstation übergeben werden.