Piraten beziehen Stellung

BERLIN/ROSTOCK. Trotz großen Erfolges treten immer wieder Mitglieder der Piratenpartei mit doch eher fragwürdigen Äußerungen aus der Masse hervor. Jüngstes Beispiel ist der Berliner Fraktionsgeschäftsführer Martin Delius, der den Aufstieg der Piraten mit dem der NSDAP verglich. Dieser zog jedoch nach der Äußerung seine Kandidatur für den Bundesvorsitz selbst zurück.

Mittlerweile führt die Liste der Fauxpas schon Sexismus, Chauvinismus, Faschismus, Rassismus sowie die Verharmlosung von rassistisch motivierter Gewalt. Die Jugendorganisation der Piraten übte deshalb nun in einem offenen Brief Kritik an der Situation und bekam endlich das ersehnte Echo.

Der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern der Piraten unterstützt die Unvereinbarkeitserklärung der Pirantifa und setzt damit ein Zeichen gegen Äußerungen einiger Mitglieder.

In dem Text der offiziellen Erklärung heißt es unter anderem: „Wer es darauf anlegt, dass Zusammenleben in dieser Gesellschaft zu zerstören und auf eine alternative Gesellschaft hinarbeitet, deren Grundsätze auf Chauvinismus, Nationalismus oder Unterdrückung von Andersdenkenden beruhen, arbeitet gegen die moralischen Grundsätze, die uns als Piraten verbinden. Die Piraten erklären das Vertreten von Rassismus und die Verharmlosung der historischen und aktuellen faschistischen Gewalt für unvereinbar mit einer Mitgliedschaft“. Es bleibt also spannend, ob die Partei es schafft, für das Thema zu sensibilisieren und die verantwortlichen Mitglieder in die Schranken zu weisen.

Aus gegebenem Anlass heraus gibt es übrigens für Interessenten am 1. Mai einen Themenstammtisch der Piraten im "Lenk’s" in Rostock. Um 19 Uhr soll sich dort zum Thema „Sexismus und Rassismus in der Piratenpartei“ ausgetauscht werden. Neben einem Vortrag gibt es dort auch die Möglichkeit zur offenen Diskussion sowie die Suche nach Vorschlägen.

Weitere Informationen zu den Piraten in Rostock gibt es unter auf der Internetseite der Rostocker Piraten, dort ist das offizielle Blog des Stammtisches zu finden. 

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