ROSTOCK / STADTMITTE. Bereits zum elften Mal finden die »Highlights der Physik« statt, dieses Mal in Rostock. In den fünf Tagen soll der Hansestadt die Naturwissenschaft auf viele verschiedene Wege näher gebracht werden.
Am morgen wird Rostock für einige Tage ganz im Zeichen der Physik stehen. Denn vom 27. September bis zum 2. Oktober gastiert das Wissenschaftsfestival »Highlights der Physik« in der Hansestadt. Jahr für Jahr besucht die Veranstaltung eine andere Stadt und rückt ein neues Thema in den Fokus. Das Spektakel jährt sich bereits zum elften Mal und dieses Jahr dreht sich alles um »Röntgen & Co«. Dabei sollen die Zusammenhänge zwischen Medizin und Physik aufgezeigt und in spannenden Ausstellungen, Vorträgen, Mitmach-Experimenten und täglichen Wissenschaftsshows unterhaltsam näher gebracht werden.
Zudem findet ein öffentlicher Vortragswettbewerb für Nachwuchswissenschaftler/-innen, der »EinsteinSlam«, statt. Mit von der Partie sind auch der bekannte Fernsehmoderator Ranga Yogeshwar und der Mediziner Dietrich Grönemeyer, Bruder des Sängers Herbert Grönemeyer.
Doch das ist noch nicht alles: Zusätzlich wird Schülern die Möglichkeit geboten, um die Wette zu tüfteln. Beim bundesweiten Schülerwettbewerb »exciting physics« können Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis 13 zeigen, was sie auf dem Kasten haben und dabei noch Preise gewinnen. Sechs Aufgaben stehen zur Wahl, aus denen die Teilnehmer sich ihren Favoriten wählen und dann am Wettbewerb teilnehmen können.
Das sind die sechs Möglichkeiten:
Schrittmacher: Ziel ist es, eine Apparatur zu bauen, die einen beliebigen Vorgang in stabiler zeitlicher Taktung periodisch wiederholt. Dieser Vorgang muss für mindestens fünf Minuten aufrecht erhalten werden. Uhren oder Oszillatoren sind dabei nicht zugelassen.
Papierkran: Ziel ist es, einen Lastenkran aus Papier, Klebstoff und Bindfaden zu konstruieren, der ein 400 Gramm schweres Gewicht tragen kann.
Sortiermaschine: Ziel ist es, eine Apparatur zu konstruieren, die ein beliebiges Gemisch innerhalb von vier Minuten in seine Bestandteile sortiert. Das zu sortierende Gemenge muss aus drei Komponenten bestehen: infrage kommen beispielsweise Schrauben, Muttern und Nägel.
Tauchboot: Ziel ist es, ein kleines U-Boot zu konstruieren, das ohne Fernsteuerung auf den Grund eines Wasserbeckens absinkt und dort für einen bestimmten Zeitraum verweilt: Frühestens nach einer Minute und spätestens nach drei Minuten soll das U-Boot selbstständig wieder auftauchen.
Mondlandung: Ziel ist es, eine Apparatur zu konstruieren, die eine zehn Meter entfernte Landezone ansteuert und auf dem Weg dorthin eine drei Meter hohe Barriere überwindet. Die »Mondlandefähre« muss zudem ein rohes Ei transportieren, das unbeschadet und möglichst punktgenau im Zielgebiet abzusetzen ist.
Fischkutter-Rennen: Ziel ist es, ein Boot aus Papier und Pappe zu bauen, das aus eigenem Antrieb, mit einer angehängten »Reuse«, eine Strecke von einem Meter in möglichst kurzer Zeit zurücklegt. Das Boot muss auf einem DIN-A4-Blatt Platz finden.
Bewertet werden die eingereichten Konstruktionen dann von einer Jury aus Fachleuten der Universität Rostock. Zu gewinnen gibt es für die Nachwuchs-Wissenschaftler unter anderem Experimentierkästen, Roboter-Bausätze und Bücher. Der Wettbewerb wird von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) mit großzügiger Unterstützung durch die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung gemeinsam mit der Universität Rostock und dem Verein [Rostock denkt 365°] organisiert.
Auch bei »Highlights der Physik« an sich hat die DPG einen großen Anteil daran, dass die Veranstaltung nun schon das elfte Mal stattfinden kann. Begonnen hat alles im Jahr 2000, dem »Jahr der Physik«. Im Jahr darauf riefen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die DPG das Wissenschaftsfestival ins Leben. Die Stationen seither waren München (2001), Duisburg (2002), Dresden (2003), Stuttgart (2004), Berlin (2005), Bremen (2006), Frankfurt am Main (2007), Halle an der Saale (2008), Köln (2009) und Augsburg (2010). Jedes Jahr kommen etwa um die 20.000 Besucherinnen und Besucher.
Veranstalter der »Highlights der Physik« sind neben der DPG das BMBF und in diesem Jahr die Universität Rostock. Partner der Veranstaltung sind die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, die Klaus Tschira Stiftung, die Internetplattform »Welt der Physik«, der Verein [Rostock denkt 365°] sowie die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Physik. Für die wissenschaftlichen Inhalte, die Konzeption und Durchführung ist AC-Science-Consulting aus Duisburg verantwortlich.