Schill-out zum Wochenende

SÜDSTADT. Christopher von Deylen ist in vielerlei Hinsicht ein Ausnahmekünstler. Auf der Suche nach dem Außergewöhnlichem, dem perfekten Musikerlebnis, ist ihm am Freitagabend in der Rostocker Stadthalle ein Coup gelungen. Er inszenierte die Werke vergangener Jahre als Licht- und Sound-Erleben der Extraklasse.

Für von Deylens Show wurden extra etliche Ränge freigelassen. Mit nur 1.500 Plätzen war das Konzert ausverkauft. Doch die Reduzierung der Plätze hat sich gelohnt: Im Saal 1 der Stadthalle wurde ein 5.1-Dolby-Surround-System aufgebaut, abgestimmt auf Schillers außergewöhnliche Elektronik-Klänge.

Mit auf der Bühne: Cliff Hewitt, Christian Kretschmar und Ralf Gustke. Ausgewählt wurden ausschließlich Instrumentalstücke  – Sänger waren nicht mit angereist. Schiller spielte seine besten Werke aus allen vergangenen Alben. Mit dabei, Ohrwürmer wie »Glockenspiel«, oder bekannte Stücke, wie »Ein schöner Tag« – bei dem Franziska Pigullas ausdrucksstarke Stimme (Synchronsprecherin u. a. Gillian Anderson, Galileo) besonders gut im Dolby-Surround wirkte.

Schiller schaffte mit seiner Inszenierung eine beeindruckende Verbindung von Optik und Akustik. Die Lichter waren in wohligen Farben perfekt auf die ruhige Chill-out-Musik abgestimmt. Mit einem Publikum, das sich am Freitagabend erschöpft von der Werktagswoche in Schillers Klangwelten hineinziehen lässt, mucksmäuschenstill lauscht um schließlich zum Ende lauthals stehende Ovationen zu geben.

Matthias Bannert ist Gründer und Herausgeber vom ROSTOCKER JOURNAL. Er lebt und arbeitet inzwischen in Berlin, wo er an weiteren Medienprojekten arbeitet.

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