ROSTOCK / SCHWERIN. Bei der Landtagswahl bleibt die SPD die stärkste Kraft. Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) kann sich seinen Koalitionspartner zwischen CDU und Linke aussuchen. Die FDP ist künftig nicht mehr im Parlament vertreten, dafür ziehen die Grünen erstmals ein.
Die SPD konnte bei der Landtagswahl am 4. September 35,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Das ist ein Plus von 5,8 Prozentpunkten. Nummer zwei bleibt die CDU mit 23,1 Prozent, jedoch mit einem Stimmenverlus5 von 5,4 Prozentpunkten. Drittstärkste Kraft bleibt die Linke mit 18,4 Prozent (+1,6 %).
Alles beim Alten? Nein: Die FDP erreichten nach einem Stimmenverlust von 6,9 Prozentpunkten nur noch 2,7 Prozent – und verfehlt wegen der Fünf-Prozent-Hürde den Wiedereinzug ins Parlament. Dafür kommen die Grünen erstmals ins Schweriner Schloss. Sie erreichten 8,4 Prozent, ein Plus von fünf Prozentpunkten. Die rechtsextreme NPD lässt Federn (-1,3%), bleibt aber mit sechs Prozent im Landtag.
Die Wahlbeteiligung erreicht mit 51,4 Prozent einen neuen Negativrekord. Allerdings wird die Wahl im Wahlkreis 33 (Rügen I) erst am 18. September durchgeführt. Der CDU-Direktkandidat Udo Timm ist nämlich verstorben. Erst dann wird ein Endergebnis verkündet werden.
Große Koalition ist wahrscheinlich
Im neuen Landtag gibt es wieder 71 Sitze, die absolute Mehrheit wäre demnach bei 36 Mandaten erreicht. Die SPD-Fraktion bekommt 28 Abgeordnete, wodurch sich für die Sozialdemokraten eine komfortable Situation ergibt. Ein möglicher Koalitionspartner wäre die CDU mit 18 Sitzen. Rot-Schwarz hätte so mit 46 Mandaten eine luxuriöse Mehrheit. Die Linke bekommt 14 Sitze. Deshalb ist auch eine rot-rote Koalition mit 42 Abgeordneten möglich.
In der Opposition werden sich voraussichtlich die Grünen mit sechs und die NPD mit fünf Sitzen wiederfinden. Eine Koalition aus CDU, Linke und Grüne hätte zwar mit 38 Abgeordneten eine Mehrheit, gilt aber als unwahrscheinlich.
Rostock vergibt alle Direktmandate an SPD
Und so haben die Rostocker Wähler entschieden: SPD 33,8%, CDU 16,3%, Linke 21,6%, Grüne 14,3%, FDP 2,5%, NPD 4,1%, Familien-Partei 1,8%, PBC 0,1%, AB 0,2%, APD 0,2%, AUF 0,1%, Republikaner 0,1%, Freie Wähler 0,6%, ödp 0,1%, Die Partei 0,4%, Piraten 3,8%.
Sieht man sich die Direktmandate an, folgen die Rostocker dem Landestrend. Sie gehen allesamt an die SPD. Rostock I gewinnt Ralf Mucha (34,5%), Rostock II Rainer Albrecht (38,6%), Rostock III Mathias Brodkorb (41,5%) und Rostock IV Jochen Schulte (31,5%).
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