KRÖPELINER-TOR-VORSTADT. Nach der Schließung des Großen Hauses aus Brandschutzgründen will sich der Kreisvorstand der Rostocker SPD für die Sanierung der maroden Spielstätte einsetzen. Doch 2018 soll schon ein neues Theater-Gebäude folgen.
Sanieren oder Aufgeben – das ist hier die Frage. Nachdem das Große Haus des Rostocker Volkstheaters von heute auf morgen geschlossen wurde, steht nun die Frage im Raum, ob es nun saniert werden soll, oder nicht. Denn: 2018 soll laut Bürgerschaft und Zusage des Oberbürgermeisters Roland Methling (parteilos) ein Neubau folgen.
Doch die Sanierung ist teuer, könnte ungefähr zwei bis drei Millionen Euro kosten. Alexander Ludwig (FDP) vom Kulturausschuss meint: »In der geschlossenen Spielstätte würden unverhältnismäßige Sanierungsarbeiten rausgeworfenes Geld bedeuten, das dann für den Neubau fehlt.«
Die Sozialdemokraten sehen das anders, vermuten, dass die Ersatzspielstätten teurer sind als die vorübergehende Sanierung. Kreisvorsitzende Dr. Ingrid Bacher: »Zu der Instandsetzung des Großen Hauses gibt es keine vertretbare Alternative, denn die Realisierung des Neubaus wird in jedem Fall Jahre in Anspruch nehmen.« Der Spielbetrieb müsse so organisiert sein, dass weder Mitarbeiter noch Zuschauer dem Theater den Rücken kehren.
Die SPD-Fraktion will in die nächste Haushaltsdebatte einen Ergänzungsantrag einbringen, der den Spielbetrieb im Großen Haus bis zur Fertigstellung des Neubaus sichern soll. Als Standort für das neue Volkstheater ist der Bussebart im Gespräch.
Update: 17.30 Uhr
Das vom Volkstheater beauftragte Ingenieursbüro ist mit seiner Bestandaufnahme zur Sanierung des maroden Großen Hauses fertig. Frühstens zum Jahreswechsel 2011/2012 könnte das Gebäude wieder bespielbar sein. Abschließende Untersuchungsergebnisse soll es allerdings erst in vier Wochen geben. Die Grobeinschätzung dient der Haushaltsdiskussion der Bürgerschaft und der geplante Beschlussfassung am 9. März.
Die Planungen zur Sanierung könnten laut dem Ingenieursbüro bis Mai abgeschlossen werden. Sollte die Bürgerschaft der Instandsetzung zustimmen, werden die Aufträge dazu im August/September vergeben. Die geplanten Arbeiten beinhalten sämtliche erforderlichen Baumaßnahmen zur Beseitigung der Brandschutzmängel. Dies betrifft vor allem den Einbau von Brandschutztüren, Brandschottungen und Sicherungen von Leitungen.
Die Stadtverwaltung, die zuständigen Gremien der Bürgerschaft und die Volkstheater Rostock GmbH werden sich in den kommenden Wochen ausführlich mit den Ergebnissen der derzeit laufenden Untersuchungen befassen und dann eine entsprechende Entscheidung treffen.