Rostock wird immer älter! – oder besser gesagt, der Anteil der Älteren an der Einwohnerzahl wird immer größer. Der demografische Wandel geht auch an der Hansestadt Rostock nicht spurlos vorbei.
Bei einer Einwohnerzahl von rund 200.265 Rostocker und Rostockerinnen sind das eigentlich keine schlechten Nachrichten, spricht das doch für die höhere Lebenserwartung der in Mecklenburg-Vorpommern Lebenden.
Zu einem Problem wird der Anstieg der älteren Generation nur, weil es für die Rostocker Senioren nicht genügend Wohnraum gibt. Damit steht Rostock vor dem gleichen Problem wie alle anderen deutschen Städte. Laut der Studie „Wohnen 65plus“, die vom Pestel-Institut Hannover durchgeführt wurde, drohe den Rentnern in Deutschland der soziale „Wohn-Abstieg“, da der Wohnungsmarkt nicht auf die steigende Zahl der Älteren vorbereitet ist.
Überall in Deutschland herrscht ein akuter Mangel an geeigneten Wohnungen für Senioren. Um sich aus der Wohnungsnot hinausmanovrieren zu können, müssten in den nächsten Jahren rund 2,5 Millionen zusätzliche Senioren-Wohnungen geschaffen werden.
Laut Studienleiter Matthias Günther werde es immer dringlicher, das altersgerechte Bauen und Sanieren stärker zu fördern.
Für ein selbständiges Leben auch im höheren Alter ist es sehr wichtig, dass die Rostocker Generation 65plus weiter in ihren eigenen vier Wänden wohnen kann. Viele Rentner müssen jedoch nur deshalb vorzeitig ausziehen, weil ihre Bleibe nicht seniorengerecht ist.
Nach der Studie werden in acht Jahren rund 6.930 altersgerechte Wohnungen in Rostock fehlen. Bis 2035 werden mit rund 62.750 Menschen 37 Prozent mehr Menschen in Rostock wohnhaft sein, die älter als 65 Jahre sind. Darunter werden laut Prognose 11.350 zu den Pflegebedürftigen zählen. Insgesamt sind bereits jetzt 22 Prozent der Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern über 65 Jahre alt, bis 2035 sollen es circa 40 Prozent sein.
Damit wird der Nordosten mit einem Mangel von 60.000 barrierefreie Wohnungen zu kämpfen haben. Die Investitionen, die notwendig werden, um den Bedarf an Seniorenwohnungen abzudecken, beläuft sich im Nordosten auf gute 940 Millionen Euro und allein in Rostock auf 108,1 Millionen Euro.
Trotz der Schreckensszenarien ist es allerdings nicht so, als wurde bisher nichts für die Verbesserung der Wohnsituation der Älteren getan. So sollen in den nächsten Jahren im neuen Petriviertel, nahe der Altstadt, 700 Mehrgenerationenwohnungen entstehen.
Die eigens errrichtete Wohnanlage Likedeelerhof soll außerdem vielen Senioren neuen, barrierefreien Unterschlupf gewähren. Auch an weiteren alternativen Wohnformen gibt es in Rostock ein gutes Angebot.
Wer neben Mehrgenerationenhäuser beispielsweise auf der Suche ist nach Senioren-Wohngemeinschaften, Betreutes Wohnen oder Pflegehotels, der wird hier fündig.
Titelfoto: Rentner haben beim Wohnen besondere Bedürfnisse. Foto: RAINER STURM / PIXELIO.DE
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