STADTMITTE. Wie am 19. Januar 2010 mitgeteilt wurde, sollen weitere Umgestaltungen beim Kröpeliner Tor und an der ›Petrischanze‹ schon in diesem Jahr beginnen. Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) und Rostocks Senator für Bau und Umwelt Holger Mathäus (Bündnis 90/Die Grünen) teilten mit, dass Städtebaufördermittel für diese zwei Bauprojekte im Rahmen der Städtebauförderung des Sanierungsgebietes ›Stadtzentrum Rostock‹ bewilligt wurden. Übergeben wurde die Förderzustimmung von Volker Schlotmann (SPD), Minister für Verkehr, Bau und Landesentwicklung.
Beim Kröpeliner Tor soll der Fußgängerbereich erneuert werden, neue Sitzmauern und Bänke kommen dazu, sowie Fahrrad-Stellplätze. Am Rand der Wallböschung soll außerdem eine Aussichtsplattform entstehen. Wie bereits am Steintor mit den 12 Stelen, sollen hier fünf Betonelemente die Stadtmauer mit dem Tor optisch verbinden. Der erste Bauabschnitt beginnt Mitte August und geht bis Jahresende.
Unterhalb der Petrikirche soll eine große Grünfläche entstehen für den Freizeit und Sportbereich. Aber auch ein öffentlicher Parkplatz mit Fahrradständern, öffentlichen Toiletten und Stellflächen für 61 Pkw und neun Reisebusse.
Die Kosten der Umgestaltung am Kröpeliner Tor werden von der Stadt mit 1,7 Mio. Euro beziffert. 1,4 Mio. Euro werden durch die Städtebaufördermittel finanziert. Die Gestaltung der Fläche unterhalb der Petrikirche soll ebenfalls 1,7 Mio. Euro kosten. Hier werden 1,2 Mio. Euro vom Land Mecklenburg-Vorpommern übernommen.
Hintergründe:
Die Städtebauförderung existiert in Deutschland seit der Wohnungsnot der Nachkriegszeit. Bis zur Wiedervereinigung wurden dazu von Bund, Ländern und Gemeinden umgerechnet mehr als 14 Mrd. Euro bereitgestellt. Nach 1990 lag der Schwerpunkt deutlich auf den neuen Bundesländern. Insbesondere die historischen Stadtkerne hatten in der DDR-Zeit darunter gelitten, dass Sanierungsarbeiten kaum stattfanden. Bis 2010 ist die jährliche Fördersumme auf 610 Mio. Euro gestiegen. Der Bund erwog in gleichem Jahr eine Halbierung der Fördersumme. Der Bundesrat hatte diese Pläne abgelehnt. Schlotmann hatte damals betont: »Die Städtebauförderung ist Teil des bis 2019 geltenden Solidarpaktes. Diese Zusagen müssen eingehalten werden, um den Aufbau Ost nicht zu gefährden. Der Solidarpakt darf nicht durch die Hintertür aufgekündigt werden. Viele Touristen kommen gerade wegen der sanierten Innenstädte ins Land, und die Lebensqualität der Einwohner hat sich deutlich verbessert. Es gibt aber immer noch viel zu tun.«