Ostseewelle bleibt Platzhirsch: Das Ende der „Japke“-Panik

Marcus Japke. Foto: ARCHIV

Die Hörerzahlen in Mecklenburg Vorpommern haben sich offensichtlich „eingependelt“ und alle Sender werden etwas zum Feiern finden. Soweit, so langweilig! Könnte man meinen..

Von ALEXANDER VON HINDENBURG

Den wichtigsten Fakt mal vorab: Privatradio liegt in der werberelevanten Zielgruppe (14 bis 49 Jahren) in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin vor dem gebührenfinanzierten Radioprogrammen. Die privaten Sender Ostseewelle Hitradio MV mit 552.000 Hörern (Tagesreichweite, Montag bis Freitag) und Antenne MV mit 347.000 Hörern bleiben auf hohem Niveau nahezu unverändert, während die Zahlen für die gebührenfinanzierten Stationen in MV teilweise sogar rückläufig sind (NJoy -6%, NDR 2 -8,2%).

Die heute ausgewiesenen Zahlen bedeuten für den Radiomarkt und seine Macher weit mehr: Es sind die ersten Marktzahlen, bei denen der einstige und tief gefallene Ostseewelle-Radiostar Marcus Japke keine Rolle mehr spielt.

Was wurde nach dessen „unfreiwilligen Ausscheiden“ nicht alles prophezeit: „Die Ostseewelle wird einbrechen!“ und „Die anderen Sender werden jetzt massiv zulegen!“ Nachdem auch noch Vorwürfe wegen Gewinnspielbetruges laut wurden, wurde gar „das (gefühlte) Ende des Privatfunks in MV“ vorausgesagt. Nichts davon ist eingetreten.

Mit den massiven Vorwürfen gegen Marcus Japke gab es bei den Chefs der Ostseewelle gesichert etliche schlaflose Nächte. Mit dem heutigen Zahlenergebnis dürfte der schwerste Stein vom Herzen abgefallen sein. Die privaten Verfehlungen des Ausnahmemoderators Japke blieben privat und für den Sender faktisch folgenlos. Alles andere wäre auch unfair und ungerecht gewesen. Und das sei bemerkt, obwohl die einmalige Erfolgsgeschichte der Ostseewelle (in allen Facetten) ohne die Person Marcus Japke in dieser Form ganz sicher nicht möglich gewesen wäre.

Aber, Radio ist am Ende des Tages eben doch ein bisschen mehr. Vor allem ist Radio Teamarbeit. Und an diesem Punkt darf man dem Team des Marktführers Ostseewelle einen nahezu perfekten Job bescheinigen.

Auf der anderen Seite gelingt es dem privaten Mitbewerber Antenne MV derzeit nicht wirklich, am Lack der Ostseewelle zu kratzen. Jedoch kann man hier den heutigen Radiomachern in Plate nicht wirklich einen Vorwurf machen: Sie baden noch heute den Tiefschlaf der einstig Verantwortlichen (zwischen 2003 und 2009) aus.

Dort ist es seither zumindest erst einmal gelungen den Sender zu stabilisieren um nicht komplett in der Versenkung zu verschwinden. Der Abwärtstrend gegen Ende der 2000er-Jahre war in der Tat schon bedenklich. Dass der Sender heute wieder sicher steht, muss man durchaus als Erfolg sehen. Seither wandelt man bei Antenne MV jedoch noch zu zaghaft auf richtigen Wegen.

Diese Zurückhaltung wird man in der Zukunft ablegen müssen, wenn man wieder als „Radio-Schwergewicht“ senden will. Seine relevanten Größen hat der Sender allemal: Neben dem landesweit bekanntesten Radiomacher „Wetter Werner“ fanden
die Neuzugänge Nora Sanne und Radio Profi (und Küstenjung) Nils Söhrens durchaus eine bemerkenswerte Beachtung. Speziell Söhrens könnte sich künftig zur „Geheimwaffe“ entwickeln, wenn man ihn lässt, wie er kann.

Derzeit bewegt sich der Radiomarkt in MV auf einem sicheren Trampelpfad. Die Privaten haben nicht wirklich etwas zu befürchten. Die öffentlich rechtlichen Programme machen bemüht das war sie immer tun: Ein bemühtes, nicht großartig auffälliges Programm. Und die beiden Privaten haben sich mittlerweile hörbar angenähert. Also wird es auch da (zumindest kurzfristig) nicht zu gravierenden Hörerwanderungen kommen.

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3 Comments

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  2. Du

    25. September 2013 um 10:31

    Miese Propaganda. Verfehlung ? Ich würde sagen;: verharmlosung

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