Rostock in Trümmern

STADTMITTE. „Im April 1942 brannte Rostock. Bombardiert von der britischen Royal Airforce. Mehr als ein Viertel der Wohnungen in Rostock wurden zerstört und 60 Prozent beschädigt“, so beschrieb Dr. Michaela Selling, Direktorin der Städtischen Museen Rostocks, die im Grunde unvorstellbare und furchtbare Zerstörung Rostocks, einstige Vorzeigestadt der Nationalsozialisten.

Nach einer halben Stunde mit zwei Reden zur Ausstellung und der NS-Zeit umrahmt von zwei Violinenduetten war die Ausstellung eröffnet. Unter dem Titel „In Trümmern. Die Zerstörung Rostocks im April 1942“ wird sie bis zum 10. Juni im Kulturhistorischen Museum Rostock zu sehen sein.

Zu Beginn der Ausstellungsräume wird man von einem idyllischen Gemälde empfangen, das Rostock in voller Blüte zeigt. Es folgen ein weiteres Bild des schönen Rostock und ein paar Fotos der stolzen NS Industriestadt. Dann wird man auf einmal mitten in‘s Kriegsgeschehen geleitet: Brennende Gebäude, Feuer über Rostock. Man sieht ausgebrannte und zerfallene Häuser, an denen man heute täglich vorbeischlendert. Es kommt schlagartig ein Kriegsgefühl auf. Nun ist die Hansestadt nicht mehr nur der stolze Rüster des deutschen Reiches, nein, sie wird Opfer des Krieges. Die britischen Flugtruppen lassen gnadenlos die Geschosse los, so wie es die deutschen vor wenigen Monaten selbst noch mit ihren Feinden getan hatten.

Gesteigert wird diese Stimmung dann von einem beeindruckenden Gemälde, das die in Flammen stehende Petrikirche zeigt. Es folgen noch einige Bilder mit riesigen Trümmerhaufen. Die Stadt ist nicht wiederzuerkennen. Alles in allem eine beeindruckende aber auch erschreckende Ausstellung.

Kevin Dusch begann seine Laufbahn als Journalist beim ROSTOCKER JOURNAL und arbeitete inzwischen bereits für verschiedene Tageszeitungen. Ehrenamtlich engagierte er sich bei Konferenzzeitung vom "Baltic Model United Nations".

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