Tiger, Panther, Kurt Tucholsky

STADTMITTE. "…übertreibt die Satire? Die Satire muss übertreiben!" – so verteidigte Tucholskys Anwältin ihren Mandanten. "Was darf also die Satire?" – "Alles!"

Diese und viele andere Zitate des Schriftstellers Kurt Tucholsky wurden dem Publikum bei der Vorstellung “Tiger, Panther, Kurt Tucholsky" vorgeworfen. Am 29. März wurde im Innerstädtischen Gymnasium (ISG) das deutsche Reich, zur Zeit als Hitler an die Macht kam, nach allen Regeln der Kunst durch den Kakao gezogen und dennoch kritisch hinterfragt.

Schon zu Beginn wird schockiert: Tuchosky marschiert selbstsicher durch die Reihen, bleibt stehen, blickt auf eine ältere Dame in der fünften Reihe hinunter, wieder hoch: "O hoch verehrtes Publikum!", nun wieder zu der Dame: "Sag mal, bist du wirklich so dumm?”

"Dass in Zeitungen, früh und spät, immer weniger zu lesen steht? Aus lauter Furcht, du könntest verletzt sein; aus lauter Angst, es soll niemand verhetzt sein; aus lauter Besorgnis, Müller und Cohn könnten mit Abbestellung drohn? Ja dann … Ja dann verdienst du es nicht besser!"

Dann kommt die Anklage vor Gericht gefolgt von einem Lied der Burschenschaftler, die angeheitert in der Kneipe singen. Es folgen weitere Gerichtsszenen, zwischen denen immer wieder Lieder gesungen oder Ausschnitte aus dem Leben in Deutschland gezeigt werden, zum Beispiel die Schule.

"Der Mensch … Egon!" Der Schüler steht auf. "Der Mensch teilt sich in zwei Teile … einen männlichen, der nicht denken will … und einen weiblichen, der nicht denken kann."

Unter der Leitung von Anke Menz hatte die Theatergruppe des ISG mit "Tiger, Panther, Kurt Tucholsky" ein kreatives und sehr interessantes Stück auf die Beine gestellt. Da die Aula jedoch schon bei der Premiere nur zu drei Vierteln gefüllt war, blieb es bei einer Vorstellung.

Kevin Dusch begann seine Laufbahn als Journalist beim ROSTOCKER JOURNAL und arbeitete inzwischen bereits für verschiedene Tageszeitungen. Ehrenamtlich engagierte er sich bei Konferenzzeitung vom "Baltic Model United Nations".

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